SINNTAL
SG Germania Sterbfritz ließ es drei Tage krachen
Fotos: Walter Dörr
Mittwoch, 30.10.2024
Traditionell richtet die Sportgemeinde Germania 1919 Sterbfritz die Kirmes im größten Sinntaler Ortsteil aus. Nach Zeltkirmesen kehrten die Sportler dieses Jahr wieder in die Mehrzweckhalle als Eventlokation in der Dorfmitte zurück. Bevor das eigentliche Kirmesprogramm dort losging, hatte der Dorfverein „Starwetz lebt“ in das Sängerheim eingeladen, um bei einem geselligen Bilderabend alte Häuser, Menschen und Geschichten zu präsentieren. Die Gesangsgruppe „Die alte Säcke“ vom Gesangverein Liederkranz Sterbfritz unterhielten die zahlreichen Gäste mit lustigen und stimmungsvollen Liedern.
Disco und Live-Band in der Mehrzweckhalle
Andere Weisen erklangen am Freitag in der Mehrzweckhalle. Der Kult-DJ „DJ Mäh“ alias Thorsten Schäfer legte bei einer Megaparty auf. Am Samstag war die Band „WildWeXXel“ zu Gast. Zwei Mädels und sechs Schürzenjäger der Wasenband brachten die volle Halle mit ihrem Bavarian Rock’n Roll und getreu ihrem Motto „Wies’n, Wasen, Gaudi“ zum Beben. Am Sonntag ging der Festbetrieb nach dem Kirchweihgottesdienst in der Evangelischen Kirche in der Mehrzweckhalle und dem Platz davor weiter. Für die Jüngsten standen ein Karussell und eine Schießbude bereit und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Höhepunkt war am frühen Nachmittag das Aufsagen des Kirmesspruches. Mit zünftiger Blasmusik der „BiertranSPORTler“ zogen die 23 Blooburschen und Mädchen mit einem riesigen Kirmesbaum in die Halle ein.
Der Kirmesspruch als Höhepunkt
Oberbloo Robin Sippel verlas, was es aus dem vergangenen Jahr zu berichten gab. Aktuell stellte er brav die Bloogesellschaft vor und wo sie herkommen: ausm Aspen, Blutsverwandte von der Feuerwehr, Starbertzer Madje vom Maienscheinhof, von Grommesse und ein Lehrer in Spee, der regelmäßig oaner im Tee habe. Alle seien schwer in der Reih, so wie er selbst, der zum sechsten Mal den Kirmesspruch vortrug. Zuerst waren die örtlichen Vereine dran. Im letzten Jahr sei man beim Zeltaufbau am Sportplatz pitsche-patsche nass geworden, in er Mehrzweckhalle bleibe man meisten schön trocken. Vom aktuellen Kirmesauftakt berichtete der Bloovodder vom Start mit Starbetzer Kultur und einem gelungenen Auftritt „von de ahle Säck“. Nach dem Ausgraben der Kirmes habe sich der Bloo „Schoppe un Hüt“ bei DJ Mäh reingezogen. Der Spaß am Samstag begann mit dem Fällen des Kirmesbaums, den man zum Schmücken im Hof Maly abgegeben hat und später fuhr der Bloo mit einem Gespann durch den Ort. Letztes Jahr habe der Bloo die Daumen gedrückt, dass die SG den Aufstieg schafft. Und weil das gelungen ist, habe man ordentlich gefeiert und sei auch mit zwei Bussen nach Prag gefahren.
Robin Sippel erzählte die Dorfgeschichten
Was da passierte, soll hier nicht näher beschrieben werden. Eine schöne Faschingsveranstaltung habe der Turnverein in Sterbfritz veranstaltet. Bei der Fahrt nach Rhönhausen habe sich die Busfahrerin nach Welkers verirrt. Da ein paar Narren meinten, sie seien am Ziel, seien sie ausgestiegen, um zu einem Naturkloo zu eilen. Bis wieder alle zusammen waren, dauerte. „En gude Roth vom Bloo – bei de nächst Auswärtsfoart scho Starbetzz naus es Navi oh.“ Nach einem Überblick über das reichhaltige TV-Angebot empfiehlt der Bloo: „De Turnverein freut sich über Alt und Jung, macht euch hin, dos hält in Schwung.“ Nut zwei alte Säcke kamen beim Volleyball zu Fall. Im Krankenhaus habe „die Schwester verschmunzelt gefragt, wie groß die Mannschaft sei - komme von dene Kleinkunstkollegen noch meeh vorbei?“ Dass beim Kirchenchor „ConDio“ auch junges Gemüse mitmache, freute den Bloo. Den Erfolg vermutete man dadurch, dass gerne ein Gläschen getrunken werde. Vom erfolgreichen Dart-Club lobte der Bloo: „Von ganz Hessen woarnse die Überflieger, on wurde Hessenpokalsieger.“ Verkehrsunfälle durften im Kirmesspruch nicht fehlen. „En große Kampf hott die Feuerwehr ausmüstfecht, weil son Doompfaff dos ahl Ärztehaus orfach hott ohgesteckt,“ sagte Oberbloo Robin Sippel. Man müsse die Übeltäter richtig verdreschen, so der Bloo, wie es bei der Kirmes im vergangenen Jahr fast passiert sei.
Den Feuerteufel verdreschen
Den einen Feuerteufel habe der Bloo durchs ganze Dorf verfolgt, da er einem Mädchen am Nachhauseweg aufgelauert hatte. Leider habe aber ein Anwohner die Polizei alarmiert, so dass „das Verhör“ nicht stattfinden konnte. „Die honn den Kautz links gemocht, ihn aber net eikassiert, es muss erscht gewoart woar, bis ebbes schlimmes passiert.“ Eine ganz wilde Geschichte habe sich auf den Wegen Richtung Ehelle zugetragen. „Acht Auswärtiche honn die letzte Sonnestrohle schö genutzt, on sich dodefür mächtich rausgeputzt.
Acht nackte Männer und zwei Rentnerinnen
Splitterfasernackt kamese zwaa Rentnerinne engechegeronne, die zwaa woarn sich net sicher, obse honn gesponne. Es is Fakt, die Käutz woarn nackt, es is wirklich passiert – die zwa Dame aus Starbetz honn sich jedenfalls e bisje amüsiert.“ Dass ein Pärchen ein Tag zu früh nach Hamburg wegen einer Kreuzfahrt gereist ist, fand den Weg in den Kirmesspruch, und dass eine Busheimfahrt vom Stadion München in der Leitplanke endete führte zu Gelächter.