SCHLÜCHTERN

Schlüchtern: "Langer"-Vertrag unterzeichnet - Rohbauarbeiten starten Anfang 2025

Die notarielle Beurkundung ist geschafft (vorne von rechts): Klaus Diegelmann, Reinhold Baier, Matthias Möller und Richard Nüchter (Werner-Gruppe) sowie (hinten von rechts) Notar Stephan Ulrich, Thomas Rau und Lydia Kohlhepp.
Foto: Ulrich Schwind


Mittwoch, 13.11.2024

Ein kleiner Schritt für die Beteiligten, ein großer für Schlüchtern ...

Die Spitzen der Stadt sowie der Fuldaer Firma Werner Projektentwicklung haben bei einem Fuldaer Notar die wichtigen Unterschriften unter den Verkaufsvertrag einer großen Fläche des Langer-Areals gesetzt.

Bereits im Jahr 2022 war für dieses rund 2.300 Quadratmeter große Stück ein Vorvertrag unterzeichnet worden. Nun nach umfangreichen Planungs- und Vermessungsarbeiten und damit einem langen Weg der Vorbereitungen war es soweit, dass Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) und sein Stellvertreter Reinhold Baier (CDU) zusammen mit Klaus Diegelmann, Geschäftsführer der Werner Projektentwicklung, den endgültigen Vertrag zur Übertragung des Grundstücks bei Notar Stephan Ulrich unterzeichneten. Das Areal unmittelbar an der Obertorstraße wechselt für einen Verkaufspreis von gut 660.000 Euro den Besitzer.

Das notarielle Vertragswerk war dabei mit 15 Seiten ziemlich umfangreich und komplex. Schließlich galt es, zahlreiche einzelne Parzellen, teilweise nur wenige Quadratmeter groß, aus vergangenen Zeiten nun zu einer großen Fläche zusammenzufügen.

"Das war eine sehr komplizierte Geschichte"


„Das war eine sehr komplizierte Geschichte“, blickte Diegelmann nachdenklich zurück. Zuletzt musste der Vertrag noch einmal umfassend geändert werden, da das Gebäude des früheren asiatischen Imbisses noch in den Gesamtkomplex eingefügt wurde. „Trotz schwieriger gewordener allgemeiner Rahmenbedingungen stehen wir jedoch zu unserem Wort und setzen das große Projekt im Herzen von Schlüchtern um.“

Erleichtert über diese wichtige Weichenstellung zeigte sich auch Bürgermeister Möller. Sein Dank galt neben den Abgeordneten in Magistrat und Parlament für die Unterstützung auch seinen Mitarbeitern im Rathaus, die in wochenlanger, mühsamer Arbeit die komplizierten Verträge mit ausgearbeitet hatten. Lob gab es zudem für die Firma Werner Projektentwicklung. In einer wirtschaftlich extrem schwierigen Zeit zeige sie sich als verlässlicher Partner und investiere im Herzen von Schlüchtern bis zu 40 Millionen Euro.

"Erstklassige Wirtschaftsförderung für die Region"


Das sei eine erstklassige Wirtschaftsförderung für die Region, weil davon viele Firmen im hiesigen Raum partizipierten. Im Zuge der Transformation bleibe das Langer-Projekt eine wichtige Antwort für eine moderne Stadtentwicklung in der „Neuen Mitte“. Möller: „Das Vorhaben ist ein wichtiges Zeichen für Schlüchtern und sorge allgemein für Motivation.“

Nach der Fertigstellung und Eröffnung des Kultur- und Begegnungszentrums (KuBe) an der Ecke Bahnhof-/Lotichiusstraße steht damit der Baubeginn des nächsten großen Baukomplexes an. Unmittelbar an der Obertorstraße soll ein stattlicher Büro- und Gewerbekörper entstehen. Höhepunkt bei dem modernen Gebäude wird ein neugestaltetes Obertor sein, das zum einen an die historische Bedeutung dieses Areals erinnert und zum anderen künftig einen eleganten Durchgang von der Hauptverkehrsstraße in einen dahinterliegenden ruhigen „Pocket Park“ bietet.

Schon in Kürze soll mit Hilfe eines 100-Tonnen-Spezialbohrgeräts mit umfangreichen Gründungsarbeiten begonnen werden, um dem weichen Untergrund Stabilität zu verleihen. So werden 60 Pfahlfundamente eingebracht, die jeweils einen Durchmesser von 70 Zentimeter sowie eine Tiefe von 25 Metern haben.

In dem Gebäude werden zahlreiche Einrichtungen untergebracht. So sind beispielsweise an dieser Stelle Handel und Gastronomie angedacht. Auch die Stadtverwaltung selbst will sich dort erweitern. So sollen in dem Neubau beispielweise publikumsintensive Bereiche wie die Touristeninformation sowie der Bürgerservice untergebracht werden. Außerdem werden dort die Stadtpolizei sowie die Kindertagesbetreuung ihr Domizil finden. Für die Arbeit diverser städtischer Gremien, beispielsweise die Fraktionen im Stadtparlament, entsteht ein „Office“, das Raum für Zusammenkünfte und Besprechungen bietet. Ferner soll ein „Boarding Hotel“ Platz finden, das unter der Regie der Stadtentwicklungsgesellschaft betrieben werden soll.

„Der Start der Rohbauarbeiten ist für das erste Quartal 2025 vorgesehen“, prognostiziert Klaus Diegelmann. (red)