SCHLÜCHTERN
Schlüchtern: 1,5 Millionen Euro für Sanierung und Umbau von vier Bürgertreffpunkten
Foto: MKK-Pressestelle
Freitag, 15.11.2024
Für den Schlüchterner Bürgermeister Matthias Möller war es ein guter Tag: Gleich vier Förderbescheide aus Mitteln des hessischen Dorfentwicklungsprogramms für wichtige Projekte der Stadtentwicklung in Schlüchtern hat Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann während des Kalte-Markt-Frühstücks in der Schlüchterner Stadthalle an ihn überbracht.
Insgesamt erhält die Stadt rund 1,5 Millionen Euro. Die Kommune plant die Sanierung und den Umbau von Dorftreffpunkten und Gemeinschaftshäusern in Herolz, Hutten, Niederzell und Hohenzell. Der größte Teil entfällt auf das Projekt in Hutten mit einer Summe von 1,2 Millionen Euro. Landrat Thorsten Stolz überbrachte zusätzlich zwei wichtige Baugenehmigungen: Für die Sanierung und den Ersatzneubau des Freibades Schlüchtern und für den Neubau eines Wohn-, Geschäfts- und Verwaltungsgebäudes für das Projekt „Neues Obertor“ in der Schlüchterner Stadtmitte auf dem ehemaligen Langer-Gelände.
Kreisbeigeordneter Jannik Marquart wiederum überreichte einen Förderbescheid aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Dieser ermöglicht es der Stadt, in zehn Jahren bis zu 20 Millionen Euro an Fördermitteln zu generieren. Ziel ist es, die Wohn- und Lebensqualität in den Quartieren zu erhöhen, die Integration aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Alle drei Dezernenten lobten die Stadt, die enorme Zuschüsse aus Fördertöpfen generieren konnte.
"Ohne diese Unterstützung wäre wohl so manches Projekt nicht umsetzbar"
„Ohne diese Unterstützung wäre wohl so manches Projekt nicht umsetzbar“, sagte der Landrat. „Die Förderungen ergänzen sich sehr gut und werden die Stadt und ihre Stadtteile ordentlich voranbringen“, sagte Jannik Marquart. „Die Stadt Schlüchtern hat ihre Hausaufgaben gemacht und kann dank der Förderung wichtige Projekte in den Stadtteilen umsetzen. Dorftreffpunkte sind wichtig für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft. Deshalb freue ich mich, dass die Menschen in Hohenzell, Niederzell, Hutten und Herolz sich auf modernisierte und auch technisch an die heutige Zeit angepasste Räumlichkeiten freuen können und auch eigene Ideen anbringen konnten“, erklärte Andreas Hofmann.
Bürgermeister Matthias Möller nahm dankend entgegen. „In Schlüchtern wird auch weiterhin gebaut und investiert. Die viele Anstrengung hat sich gelohnt, dank der Fördermittel werden wir in den Stadtteilen und der Innenstadt Projekte umsetzen können, die den Bürgerinnen und Bürgern direkt zugutekommen und dazu beitragen werden, die Attraktivität dieser Stadtteile zu stärken“, erklärte Matthias Möller. Er dankte insbesondere seinem engagierten Team in der Stadtverwaltung, da dieses sich um die Fördermittelanträge gekümmert hat. „Ohne diese großartige Vorarbeit würden wir jetzt nicht hier stehen“, sagte der Bürgermeister und lobte auch die gute Zusammenarbeit mit der Abteilung Entwicklung Ländlicher Raum beim Main-Kinzig-Kreis. Andreas Hofmann wünschte für die einzelnen Bauvorhaben gutes Gelingen und erklärte: „Es ist immer wichtig, die beteiligten Menschen frühzeitig einzubinden, um eine optimale Lösung zu erarbeiten, die von allen getragen werden kann.“
Für die energetische Sanierung und den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses in Hutten erhält die Stadt Schlüchtern einen Zuschuss in Höhe von 1,2 Millionen Euro (Gesamtkosten: 1,9 Millionen Euro). Das Gebäude soll künftig für eine vielfältigere Nutzung zur Verfügung stehen. In der Bevölkerung war der Wunsch geäußert worden, dass die Raumverteilung, die Raumnutzung und die Ausstattung verbessert werden sollen. Grundlage für den Umbau ist ein Nutzungskonzept, das mit den künftigen Nutzergruppen erarbeitet worden ist. Erdgeschoss und Toiletten werden barrierefrei, der Haupteingang wird attraktiver gestaltet und eine Terrasse mit Anbindung an den Saal ist vorgesehen, um den Zugang zu den Freiflächen zu erleichtern. Die Küche wird vom Kellergeschoss ins Erdgeschoss verlegt und erhält einen direkten Zugang zum Saal. Zudem wird mehr Stauraum geschaffen.
Für das Dorfgemeinschaftshaus Hohenzell erhält die Stadt einen weiteren Zuschuss über 83.380 Euro (Gesamtkosten: 132.297 Euro) für die Erneuerung der Außenfassade. Die Maßnahme gehört zum Gesamtprojekt Umbau des Jugendraums im Untergeschoss. Dieser Raum gehört zu einem Anbau, der 2002 im Rahmen der Dorfentwicklung an das Schulgebäude errichtet wurde. Mittlerweile wurde diese Räumlichkeit zu einem Dorftreff umgewandelt, denn der Raum wurde von den jungen Leuten nicht mehr genutzt. Stattdessen finden dort Geburtstagsfeiern, Seniorennachmittage und gesellige Zusammenkünfte statt. Die Landfrauen organisieren Zusammenkünfte und bewirten mit Kaffee und Kuchen. Der Raum ist seit seiner Einweihung im Sommer nun multifunktional nutzbar. Die Küche wurde erneuert, ebenso die Sitzmöbel. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung wurden auch Teile der Fassade des Kulturdenkmals „Alte Schule“ erneuert. Dabei hatte sich herausgestellt, dass die bestehende Schindelverkleidung nicht durch einen neuen Anstrich saniert werden kann, sondern ausgetauscht werden muss. Hierfür wurde im Antrag die Fördersumme aufgestockt.
Für die Anlage eines Dorfplatzes mit Freizeit- und Spielfläche in Niederzell erhält die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 156.000 Euro (Gesamtkosten: 254.660 Euro). Der Stadtteil Niederzell hat kein eigenes Dorfgemeinschaftshaus. Mit Unterstützung durch die Dorfentwicklung soll nun das Areal am Feuerwehrgerätehaus zu einem Treffpunkt und Aufenthaltsort im Freien werden. Die Veranstaltungsfläche soll so angelegt werden, dass die verschiedenen Dorffeste und Aktivitäten der Dorfgemeinschaft in einer ansprechenden Umgebung stattfinden können. Geplant ist mehr Begrünung und Verschattung. Ebenso soll Raum für Kinderspiel und Bewegungsangebote für Jugendliche entstehen.
Die Dreschhalle im Dorfzentrum von Herolz wird bereits seit vielen Jahren zu verschiedenen Anlässen als Veranstaltungs- und Festscheune genutzt. Allerdings verfügt das Gebäude über keinerlei Sanitäranlagen und verfügt auch nicht über eine Bewirtungsmöglichkeit. Auch technisch ist die Scheune bislang nicht ausgestattet. Auf dem Grundstück befindet sich zudem das ehemalige Wiegehaus, ein Ziegelmauerwerk, das leer steht. Dort sollen im Zuge der Sanierung und des Umbaus barrierefreie Sanitäranlagen und eine Küche eingebaut werden. Die Dreschhalle bleibt in der Substanz erhalten, muss jedoch im Bereich der Dachkonstruktion, der Dacheindeckung, des Fachwerkgefüges der Holzfassade und des Fußbodens saniert werden. (red)