STEINAU / MKK
Steinau: Tafel im Bergwinkel modernisiert ihren Hauptsitz
Foto: Bensing & Reith
Donnerstag, 21.11.2024
Es geht voran dank großer Unterstützung ...
Mit Fördergeldern von Land und Kreis sowie mit Spenden konnte die Tafel im Bergwinkel ein dringend benötigtes neues Lieferfahrzeug anschaffen und die Sanierung des Hauptstandorts in Steinau vorantreiben. Tafel-Vorsitzender Günther Fecht machte bei einem Rundgang durch das Gebäude am Hauptstandort in Steinau allerdings deutlich, dass es auch in Zukunft nicht ohne Hilfe gehen wird.
„Die Unterstützung, die wir bekommen, ist sensationell. Ob aus der Wirtschaft, der Politik oder von den vielen Ehrenamtlichen, die hier mit anpacken. Dafür sind wir sehr dankbar. Klar ist aber auch: Ein solches Angebot ist anders nicht zu leisten“, betonte Günther Fecht, Vorsitzender der Tafel im Bergwinkel vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Darunter waren Maja Weise-Georg von der Tafel Hessen, Landrat Thorsten Stolz, Steinaus Bürgermeister Christian Zimmermann, Peter Lotz und Karl-Friedrich Rudolf vom Lions-Club Schlüchtern, der für das Lieferfahrzeug gespendet hatte.
"Wir sind auf einem guten Weg, dieses Gebäude unseren Anforderungen anzupassen"
Die Tafel im Bergwinkel hat ihren Hauptsitz im ehemaligen Feuerwehrgebäude in Steinau. Ausgabestellen sind in Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern und Sinntal. Günther Fecht: „Die Räumlichkeiten hier in Steinau sind seit 50 Jahren nicht modernisiert worden. Hier mussten wir einiges angehen.“ Die Umkleide für die Helferinnen und Helfer wurde erneuert, genauso wie die Toiletten. Dort wurden auch die Fenster ausgetauscht. Außerdem wurden Schreibtische und Schränke gekauft, und eine neue Computeranlage mit eigenem Server musste ebenfalls angeschafft werden. Als Nächstes steht noch die Renovierung des Begegnungszimmers an. Und die große Halle, wo früher die Einsatzfahrzeuge standen, soll noch mit Wänden unterteilt werden. „Wir sind auf einem guten Weg, dieses Gebäude unseren Anforderungen anzupassen“, unterstrich Günther Fecht.
Das neue Lieferfahrzeug sei dringend erforderlich gewesen: „Wir fahren täglich von Steinau aus alle Ausgabestellen an und müssen natürlich die Lieferkette aufrechterhalten. Mit dem alten Wagen war dies nicht mehr möglich, gerade in den Wintermonaten hatten wir da viele Ausfälle.“ Dies sei jetzt Geschichte, „wir sind sehr glücklich damit.“ Knapp 50.000 Euro kostete das neue Fahrzeug. „Das hätten wir alleine nicht geschafft“, unterstrich Fecht. Der Kreis unterstützte das Projekt sowie die Anschubfinanzierung von Kühltruhen mit 6.000 Euro, der Schlüchterner Lions-Club spendete 2.500 Euro, die Kreissparkasse Schlüchtern 1.000 Euro und vom Land Hessen gab es 10.000 Euro. 15.000 Euro stammen aus der erfolgreichen Teilnahme an der Fernsehlotterie, der Rest der Summe stammt aus Eigenmitteln des Vereins.
Landrat Thorsten Stolz lobte die Arbeit der Tafel im Bergwinkel: „Mit großem Engagement hat der Verein etwas aufgebaut, das leider für immer mehr Menschen unverzichtbar geworden ist. Die Modernisierung des Gebäudes und das neue Fahrzeug werden dazu beitragen, die Abläufe zu verbessern, was am Ende natürlich nicht nur den Menschen zugutekommt, die auf die Tafel angewiesen sind, sondern auch den Helferinnen und Helfern einige Erleichterung bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit bringt.“
"Wir ruhen uns nicht aus"
Und wie geht es jetzt weiter? „Wir ruhen uns nicht aus“, sagt Günther Fecht. Mit der Stadt Steinau und Bürgermeister Christian Zimmermann sei man in engem Austausch, um die Problematik mit der Biomüll-Entsorgung zu lösen. Bereits jetzt übernehme die Stadt die kompletten Müllgebühren. Doch die Menge an gespendeten Lebensmitteln, die nicht mehr genießbar seien, könne über den normalen Hausmüll nicht beseitigt werden. Christian Zimmermann: „Wir arbeiten gemeinsam daran, hier einen Entsorgungsdienst zu finden und zu finanzieren.“
Außerdem befinde sich die Ausgabestelle in Schlüchtern in einem schlechten Zustand. Deshalb plane die Tafel den Umzug ins KaDeBe im ehemaligen VR-Bank-Gebäude in der Obertorstraße. „Ich freue mich sehr, dass wir hier auf die Unterstützung von Bürgermeister Matthias Möller sowie des Magistrats zählen können“, sagte Günther Fecht. Die Tafel im Bergwinkel gibt pro Woche 320 Lebensmittelkörbe aus, die 800 Menschen zugutekommen. Die Nachfrage ist groß, der Verein muss mit Wartelisten arbeiten und auch immer wieder Menschen zum großen Bedauern abweisen.
Fecht betonte, dass die Tafel immer nach Unterstützerinnen und Unterstützern sucht: „Wir brauchen Lebensmittelspenden, wir freuen uns über Geldspenden. Und wer in der Woche zwei bis drei Stunden Zeit hat, um zu helfen, kann sich ebenfalls gerne bei uns melden.“ Er richtete seinen Aufruf besonders an junge Menschen: Schließlich können diese seit Kurzem sogar einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei der Tafel im Bergwinkel absolvieren. (red)