FULDA / MKK
Impuls von Stefan Buß: 29. Juli Simplicius, Faustinus und Beatrix – die Fuldaer Stadtpatrone
Foto: KN/Hendrik Urbin
Mittwoch, 30.07.2025
Der 29. Juli ist der Gedenktag der Fuldaer Stadt- und auch Pfarreipatrone Hl. Simplicius, Faust….
Oh, nein wie kann man nur so schwer aussprechbare Patrone wählen. Also nochmal Simplicius, Faustinus und Beatrix. Simplicius und Faustinus waren bei der letzten Christenverfolgung in Rom unter Kaiser Diocletian wegen ihres Glaubens gefoltert, umgebracht und in den Tiber geworfen worden. Beatrix, ihre Schwester, konnte die Leichname der Brüder an Land ziehen und begraben.
Wenig später ereilte Beatrix ebenfalls das Schicksal des Märtyrertodes, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Christus abzuschwören. Alle drei Geschwister fanden dann im Jahre 303 ihre letzte Ruhestätte in der Generosa Katakombe im römischen Stadtteil Magliana. In der Katakombe findet sich ein altes Fresko, dass die drei Geschwister mit einem weiteren Heiligen mit Christus darstellen. Heute gibt es eine freundschaftliche Verbindung zwischen Fulda und Magliana. Die drei Geschwister wurden auch gemeinsam heiliggesprochen. Bonifatius hatte bei seiner ersten von 3 Romreisen (718 / 19) von Papst Gregor II. Reliquien der drei Märtyrer-Geschwister geschenkt bekommen und diese selbst in sein Lieblingskloster Fulda gebracht. Weil die Reliquien seit den Anfängen des Klosters in Fulda verehrt wurden, erhielten Simplicius, Faustinus und Beatrix zunächst die Bedeutung als Stifts- und dann auch als Stadtpatrone.
Im Fuldaer Stadtwappen sind die drei Heiligen symbolisch als Lilien (= Zeichen der Reinheit) dargestellt, deren Blüten, da sie Geschwister sind, aus einem Stängel erwachsen. Die drei waren wahre „Ehrenfrau“ und „Ehrenmänner“, weil sie unerschrocken sich für Ihren Glauben einsetzten in der Christenverfolgung. Christenverfolgung – das klingt wie ein Phänomen aus ferner Vergangenheit. In vielen Länder dieser Welt ist die Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung von Christen jedoch auch heute noch – oder wieder – gängige Praxis. Man schätzt, dass etwa 200 Millionen Christen in über 60 Ländern heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Die Formen der Unterdrückung reichen von grausamen Gewalttaten wie Hinrichtungen und Folter über Inhaftierungen bis hin zu Diskriminierung zum Beispiel im Bildungsbereich oder auf dem Arbeitsmarkt.
Also wenn sie auch schwer aussprechbar sind, Simplicius, Faustinus und Beatrix, sie sind aktueller denn je. Es braucht auch in unserer Zeit Menschen, die mit Überzeugung ihr Christsein leben und auch bekennen und so zur Ehrenfrau und zum Ehrenmann werden.