GRÜNDAU
Gründau: Digitale Hitzekarte sorgte für Gesprächsstoff - Das sagt der Bürgermeister
(Archiv-)Foto: Gemeinde Gründau
Montag, 21.07.2025
Ausgelöst durch diverse Anmerkungen und Kommentare zur Hitzekarte für Gründau (KINZIG.NEWS berichtete), liefert Bürgermeister Markus Kern noch einige Informationen zum Pilotprojekt, die den Rahmen und die Hintergründe der Maßnahme transparent machen sollen.
KINZIG.NEWS veröffentlicht das Statement des Rathauschefs im Wortlaut.
"Die IT-Spezialisten der Gemeindeverwaltung bauen seit dem Jahr 2022 mit LoRaWAN ein smartes Netz von Sensoren auf, die öffentliche Überwachungsprozesse oder gemeindeeigene Kontrollmaßnahmen vereinfachen sollen, aber auch ganz banal einige grundlegende Daten sammeln. LoRaWAN steht dabei für 'Long Range Wide Area Network' und ist ein energieeffizientes Kommunikationsprotokoll, das speziell für das 'Internet der Objekte (IoT)' entwickelt wurde. Es ermöglicht die drahtlose Kommunikation über große Entfernungen, funktioniert ohne Mobilfunkabdeckung und ist ideal für batteriebetriebene Systeme, die in regionalen Netzwerken eingesetzt werden. Die gemeindlichen Gateways wurden Ende 2021 vom Main-Kinzig-Kreis gefördert.
"Zahlreiche Daten werden gesammelt"
Die Gemeinde Gründau sammelt mit zahlreichen Sensoren unter anderem Daten zu Wasserständen in Fließgewässern, Temperaturen auf Plätzen und Straßen sowie Füllstände von Behältern oder Schließzustände von Türen und Fenstern gemeindlicher Immobilien. Dank der übermittelten Daten kann beispielsweise frühzeitig auf Hochwassergefahr reagiert, der Winterdienst bei Frost alarmiert und das Heizöl rechtzeitig in korrekter Menge bestellt werden, ohne dass ein Mitarbeiter vor Ort Daten erfassen muss. Dabei bilden die Messungen nach und nach eine solide Datengrundlage, um anhand empirischer Daten z.B. Klimafolgen für Gründau besser abschätzen und mögliche Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Somit ist die propagierte Hitzekarte (Temperaturkarte) nur ein Nebenprodukt unserer Digitalisierungsstrategie, die von politischer Seite schon lange gefordert wird und sich in der praktischen Umsetzung befindet. Dabei sollen die Daten nicht nur der Verwaltung, sondern im Rahmen dieses Pilotprojekts auch den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Anhand der bereits vorliegenden Hinweise werden wir die Standorte nachjustieren und stärker auf die gemeindlichen Kindertagesstätten fokussieren.
Wir hoffen somit, künftig sowohl für die Verwaltung wie auch für die Bürger einen echten Mehrwert zu schaffen." (red)