HANAU
Hanau: Verletzte bei Auseinandersetzung - Pfefferspray-Attacke, Unfallflucht, Festnahme
Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)
Mittwoch, 30.07.2025
Was genau geschah in der Dresdner Straße in Hanau und warum? Das sind die zentralen Fragestellungen, die im Zuge eines Strafverfahrens nun von der Polizei in Hanau zu klären sind und die sich unter anderem wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie Verkehrsunfallflucht derzeit gegen zwei Männer im Alter von 23 und 26 Jahren richten.
Anlass für die Ermittlungen war ein Aufeinandertreffen zwischen ihnen sowie einem 33-Jährigen und einer 38-jährigen Frau am frühen Dienstagabend auf offener Straße. Den ersten Erkenntnissen zufolge sollen die beiden Jüngeren die zwei Älteren gegen 18.40 Uhr in Höhe des Humboldtweges abgepasst und dann mit Schlägen, Tritten und Pfefferspray attackiert haben, ehe sie mit einem silbernen Mercedes davonfuhren.
Schwer verletzter junger Mann in Klinik eingeliefert
Die C-Klasse mit Hanauer Kennzeichen fanden Polizeistreifen, die sofort zum gemeldeten Geschehensort eilten und in die Fahndung gingen, kurz darauf in der Frankfurter Straße (Höhe Hausmannstraße) verlassen vor. Dort war der Wagen gegen ein Geländer geprallt. Die beiden unter Betäubungsmitteleinfluss stehenden Beschuldigten, die als mutmaßliche Insassen des Wagens kurzzeitig zu Fuß vom Unfallort geflüchtet waren, konnten unweit davon festgenommen werden.
Der 26-Jährige war schwer verletzt und musste in eine Klinik gebracht werden, wo er derzeit bewacht wird, auch weil bei ihm ein offener Haftbefehl vorlag. Im Sachzusammenhang waren noch drei weitere Personen leicht verletzt - wie und wann diese Verletzungen bei ihnen entstanden, muss noch geklärt werden. An dem Auto entstand vermutlich Totalschaden in Höhe von etwa 20.000 Euro. Auch der 33-Jährige kam anschließend ins Krankenhaus.
Hintergründe des Vorfalls sind noch weitgehend unklar
Den beiden Beschuldigten wurden Blutproben entnommen und der Mercedes wurde beschlagnahmt. Die Hintergründe des Vorfalls sind noch weitgehend unklar. Offenbar war es bereits am Mittag zu Ärger zwischen Familienangehörigen der Beteiligten gekommen.
Etlichen Schaulustigen, die die Einsatzmaßnahmen filmten, mussten Platzverweise ausgesprochen werden, damit auch Rettungskräfte zur Behandlung der Verletzten ungestört arbeiten konnten. Das nicht hinnehmbare Verhalten der Gaffer stieß insofern bei den Einsatzkräften auf deutliches Missfallen. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang ferner darauf hin, dass das Filmen verletzter Personen nicht nur die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen einschränkt, sondern unter Umständen auch strafbar sein kann - etwa nach § 201a StGB (Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen).
Die Polizei sucht nun Zeugen der Auseinandersetzung und bittet um Kontaktaufnahme unter der Rufnummer 06181/100-120. Ob Verkehrsteilnehmer bei der Fahrzeugflucht gefährdet wurden, ist bislang nicht bekannt. Sollte dies so sein, sollen sich diejenigen ebenfalls bei den Beamten melden. (red)