SCHLÜCHTERN
150 verschiedene Sorten auf drei Hektar Fläche
Fotos: Walter Dörr
Samstag, 30.08.2025
Die Tomatensaison ist eröffnet – die zum Selberpflücken. Auf drei Hektar Fläche in Vollmerz-Hinkelhof hat Bauer Frank Alber wieder Tausende Tomaten und Kürbisse gesäht, die jetzt geerntet werden können.
Und weil sich die Natur nicht auf feste Termine festlegen lässt, gibt es zum Pflückbeginn noch nicht die ganz große Auswahl. 150 verschiedene Sorten Tomaten wachsen in Reih und Glied auf dem großen Feld, alles sortenreine Arten und nicht von „günstig eingekauftem Kaufhaussaatgut“. Alber ist Tomatenliebhaber durch und durch. Durch seine Oma entstand die Liebe zu dem – man glaubt es kaum – Obst.
Das Obst Tomate schmeckt
Nach der botanischen Definition sind Tomaten nämlich Beeren. Tomaten sind äußerst gesund, da sie kalorienarm sind und viele Nährstoffe wie Vitamin C und Lycopin enthalten. Sie sind gut fürs Herz, stärken das Immunsystem und fördern die Verdauung. Der rote Farbstoff Lycopin wirkt als starkes Antioxidans, schützt die Haut vor UV-Schäden und kann das Risiko für Herzerkrankungen und bestimmte Krebsarten senken. Es kann dazu beitragen, den LDL-Spiegel (das „schlechte“ Cholesterin) und den Blutdruck zu senken. Tomaten sind Nachtschattengewächse, wie Kartoffeln, Paprika oder Auberginen – aber auch Tollkirschen, Alraune, Engelstrompeten, Petunien und Tabak. Bevor die Tomate (Solanum lycopersicum) im 19. Jahrhundert die Tomate wurde, hieß sie vorher Liebes-, Paradies- oder Goldapfel. Tomaten, die übrigens aus Mittel- und Südamerika stammen, haben klein etwa zwei Zentimeter Durchmesser und können züchtungsbedingt zehn Zentimeter groß werden. Sie sind meist annähernd kugelförmig, aber auch oval-länglich oder birnenförmig, wie man in Hinkelhof sehen und pflücken kann sind sie rot, gelb, dunkelorange oder eindrucksvoll blauschwarz.
Von rot bis schwarz
Die vielen Tomatensorten haben interessante Namen, wie Agro, Amati, Belriccio, Bolzano, Corianne, Cupido, Devotion, Diplom, Dolce Vita, Exxtasy, Fantasio, Gardenser delight, Green Zebra, Laternchen, Luici, Luxor, Ochsenherz, Phantasia, Primabell, Quadro, Sibirischer Finger, Sportivo, Sweet Million Tomosa, Trilly, Virginia oder „Gelbe von Thun und Würmli“ aus der Schweiz. Der Nebenerwerbslandwirt Frank Alber weiß, wie gut seine Tomaten vom Hinkelhofer Freilandanbau gegenüber denen vom Discounter schmecken – nämlich voll aromatisch und geschmacksintensiv. Neben den Tomaten ist das 1,5 Hektar große Kürbisfeld mit 100 verschiedenen Kürbissen. Die verstecken sich auch noch unter dem Blattwerk und haben noch Potenzial auf die Größe. Der Feldtomaten- und Kürbisverkauf in Hinkelhof (Zuwegung ist ausgeschildert) ist jeweils mittwochs von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 15 Uhr.