MAIN-KINZIG-KREIS

Nach Brandmauer-Debatte: Auch SPD Main-Kinzig geht auf Peter Tauber los

Peter Tauber (l.) steht nach seinen Äußerungen zur Zusammenarbeit mit der AfD weiter in der Kritik
Fotos: KN-Archiv/Carina Jirsch


Freitag, 24.10.2025

Peter Tauber steht weiter unter Beschuss. 

Nach seinem Vorschlag, die Brandmauer zur AfD aufzuweichen, hagelt es für den Gelnhäuser CDU-Politiker Kritik von allen Seiten - jetzt auch von der SPD Main-Kinzig. Die nannte den Vorstoß des ehemaligen CDU-Generalsekretärs "gefährlich und politisch kurzsichtig."

„Wer die Brandmauer zur AfD in Frage stellt, öffnet Tür und Tor für die Normalisierung einer Partei, die täglich mit antidemokratischen, rassistischen und völkischen Positionen auffällt“, so Andreas Hofmann, Vorsitzender der SPD Main-Kinzig in einer Presseerklärung. „Die Vorstellung, man könne die AfD durch inhaltliche oder taktische Annäherung einhegen, hat sich in der Geschichte der Weimarer Republik und auch in anderen Ländern als Illusion erwiesen. Extremisten werden nicht schwächer, wenn man ihnen die Hand reicht – sie werden stärker, wenn man ihnen Raum gibt“, so Hofmann weiter.

SPD Main-Kinzig-Geschäftsführer Maik Zimmer (l.) nannte die Aussagen "gefährlich und kurzsichtig"

AfD nicht weiter aufwerten

Tauber hatte in einem Interview erklärt, die sogenannte Brandmauer zur AfD schade der CDU und helfe am Ende nur den Rechtsextremen. Er plädierte dafür, über eine „Politik der roten Linien“ nachzudenken, die es auch ermögliche, Beschlüsse zu fassen, denen die AfD zustimmt.

Für Hoffmann und seine Parteikollegen geht diese Kritik am eigentlichen Problem vorbei. „Nicht die Brandmauer ist das Hindernis für erfolgreiche konservative Politik, sondern der Verlust an inhaltlicher Orientierung und Mut zu klarer Haltung. Anstatt demokratische Prinzipien infrage zu stellen, sollten Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne gemeinsam dafür sorgen, dass sich die politische Mitte durch klare Inhalte und verlässliche Lösungen behauptet.“

Die SPD Main-Kinzig warnt davor, die AfD durch solche Debatten weiter aufzuwerten. Allein die Diskussion, ob man mit ihr zusammenarbeiten könne, verschiebe die Grenzen des Sagbaren und stärke jene, die unsere Demokratie von innen heraus angreifen.

"Unsere Demokratie braucht klare Kante und inhaltliche Stärke"

„Wer heute überlegt, ob man den Zaun zur AfD etwas lüften darf, riskiert, dass genau diese Partei weiter an gesellschaftlicher Legitimität gewinnt“, erklärt Hofmann. „Unsere Demokratie braucht klare Kante und inhaltliche Stärke – keine taktischen Öffnungen nach rechts“, so Andreas Hofmann abschließend.

Die SPD Main-Kinzig ruft daher alle demokratischen Kräfte im Kreis auf, Haltung zu zeigen, sich nicht auf gefährliche Experimente einzulassen und gemeinsam die Brandmauer gegen die AfD fest zu verankern – nicht aus parteitaktischem Kalkül, sondern aus Überzeugung für unsere Demokratie. (pm/fh)