RHEINGAU-TAUNUS-KREIS

"Ein leichtes Grollen und Vibrieren": Erdbeben erschüttert Rheingau-Taunus-Kreis

Im Rhein-Main-Gebiet hat am Freitagabend (24. Oktober) ein leichtes Erdbeben die Region kurz erzittern lassen.
Symbolbild: Angelo-Giordano/pixabay
von KINZIG NEWS-Redaktion


Donnerstag, 30.10.2025

Am Freitagabend (24. Oktober) hat die Erde im Rheingau-Taunus-Kreis, nördlich von Wiesbaden, gewackelt. Den meisten Menschen dürfte aber nichts aufgefallen sein. Ein Erdbeben der Stärke 2,6 - ein eher kleiner Rüttler.

Im Rhein-Main-Gebiet hat am Freitagabend ein leichtes Erdbeben die Region kurz erzittern lassen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie registrierte um 17.20 Uhr eine Magnitude von 2,6. 

Meldungen aus Wiesbaden und Taunusstein: "Ein leichtes Grollen"


Das Epizentrum lag nach Angaben des Hessischen Erdbebendienstes bei Taunusstein, nördlich von Wiesbaden im Rheingau-Taunus-Kreis – rund 16 Kilometer unter der Erdoberfläche. Der Landeserdbebendienst Rheinland-Pfalz gibt die Stärke leicht höher, mit 2,7, an. Zwar war das Beben zu schwach, um in die offizielle Liste „In Hessen gespürter Erdbeben“ aufgenommen zu werden, doch einige Anwohner nahmen die Erschütterung wahr.

Das Epizentrum lag nach Angaben des Hessischen Erdbebendienstes bei Taunusstein. - Screenshot: erdbebennews.de

Auf der Plattform erdbebennews.de gingen einige Warnatmungsmeldungen aus Wiesbaden, Taunusstein und Eltville ein. „Oft ging das Beben mit einem leichten Grollen einher – typische akustische Wahrnehmungen für ein Beben dieser Stärke“, heißt es in einem Bericht. 

Magnitude 2,6: Leicht von Alltagslärm übertönt


Laut ihren Berechnungen könnten theoretisch mehr als 600.000 Menschen im Rhein-Main-Gebiet das Beben bemerkt haben. Für rund 2000 Personen sei es zumindest schwach spürbar gewesen. In der Praxis dürfte es aber eher weniger zutreffen. Gerade im Berufsverkehr oder in urbanen Räumen ist ein solches Beben leicht mit gewöhnlichen Erschütterungen - etwa durch Verkehr oder Industrie - zu verwechseln. 

Manche Nutzer beschrieben das Erdbeben als ein leichtes Vibrieren oder ein „Wackeln des Hauses, als wäre ein großer Lkw vorbeigefahren“. Andere Nutzer verglichen es mit einer Art „Druckwelle“ und einem „kurzen Grollen und Vibrieren“. Mehrere Nutzer vergleichen es mit dem Verrücken eines schweren Möbelstücks. Bei den meisten war das Ereignis nach wenigen Sekunden vorbei.

Auch Haustiere scheinen die Erschütterung gespürt zu haben. Mehrere Nutzer schilderten Reaktionen ihrer Haustiere. „Mein Hund hat blöd geguckt und ich hab mich ganz schön erschreckt“, schrieb ein Kommentator.

Bereits am Dienstag (21. Oktober) hatte die Erde bei Taunusstein leicht gewackelt. Damals hatte das Beben eine Stärke von 1,2. Die Region rund um Bad Schwalbach gilt seit Jahren als geologisch aktiv, allerdings nur in geringer Intensität. Das bislang stärkste Erdbeben der vergangenen Jahre in Hessen ereignete sich 2014 bei Ober-Ramstadt im Odenwald mit einer Magnitude von 4,2. (red)