MAIN-KINZIG-KREIS

Politik würdigt Arbeit: Kreisspitze besucht Polizeistationen und die Zentrale Leitstelle

Die Beamten der Polizeistation Hanau I

von Lena Eberhardt


Donnerstag, 26.12.2019

Die Rundreise zu den Polizeistationen im Main-Kinzig-Kreis vor den Weihnachtstagen ist nicht nur eine gute Tradition, sondern für die Kreisspitze auch die geeignete Gelegenheit, um den Einsatzkräften für ihre wichtige Arbeit zu danken. Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler übermittelten im persönlichen Gespräch die besten Wünsche des gesamten Kreisausschusses sowie der Kreisgremien.

Für die Erste Kreisbeigeordnete begann die Runde in diesem Jahr an der Polizeistation Hanau I am Freiheitsplatz, wo sie am frühen Morgen auf Dienstellenleiter Polizeihauptkommissar Wilhelm Schmits, Abteilungsdirektor Claus Spinnler, Polizeidirektor Jürgen Fehler sowie Markus Hüschenbett vom Personalrat traf. Im Mittelpunkt standen allerdings die jungen Einsatzkräfte, die in der Nacht zum Weihnachtsfest ihren Dienst verrichten werden.

Neben den guten Wünschen für die Festtage hatte die Kreisspitze auch jeweils einen gut gefüllten Präsentkorb dabei, der die anstrengenden Arbeitsstunden erleichtern sollte. Im Austausch mit den jeweiligen Gruppen in den Hanauer Polizeistationen, beim Kriminaldauerdienst, in Großauheim sowie in Maintal würdigte die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler die gute Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis sowie den einzelnen Kommunen. „Die örtliche Politik kennt und schätzt den Wert der täglichen Polizeiarbeit in seiner ganzen Bandbreite“, betonte sie.


Die Beamten der Polizeistation Großauheim
Die Beamten der Polizeistation Hanau II
Die Beamten der Polizeistation Maintal

Neben der Verbrechensbekämpfung, dem Schutz der öffentlichen Ordnung sowie der umfassenden Präventionsarbeit gehören dazu unter anderem auch die Schulwegbegleitung und die Fahrradprüfung. Auch wenn der klassische „Schutzmann“ inzwischen der Vergangenheit angehört, so gehe es dennoch in weiten Bereichen um „den Dienst am Bürger“. Ein wachsendes Tätigkeitsfeld sind die Betrugsdelikte, wie der Enkeltrick oder die falschen Polizeibeamten. Wie Abteilungsdirektor Claus Spinnler erläuterte, gehen die Täter hier mit einer sehr großen Professionalität ans Werk und können mit moderner Technik unter anderem die echten polizeilichen Rufnummern anzeigen lassen.

„Die Aufgaben werden nicht weniger, auch wenn die Straftaten zurückgehen“, bestätigte auch Landrat Thorsten Stolz bei seinem Besuch der Polizeistationen im Ostkreis des Main-Kinzig-Kreises. In Begleitung von Polizeipräsident Roland Ullmann, Sabine Spangenberg vom Personalrat der Polizei und dem Polizeiseelsorger Ulrich Briesewitz überbrachte der Landrat den Beamtinnen und Beamten in den Polizeistationen Gelnhausen, Bad Orb, Langenselbold und Schlüchtern sowie den Mitarbeitern der Leitstelle in Gelnhausen süße Spezereien - als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung. „Wir möchten uns für die Arbeit bedanken, die hier an 365 Tagen im Jahr geleistet wird. Polizeiarbeit ist ein anspruchsvoller Beruf mit vielfältigen Aufgaben und ein wichtiger Baustein in der Sicherheitsinfrastruktur unseres Main-Kinzig-Kreises“, sagte der Landrat.


Die Beamten der Polizeistation Bad Orb
Die Beamten der Polizeistation Gelnhausen
Die Beamten der Polizeistation Langenselbold

Der Kreis sei in mehrfacher Hinsicht auf Wachstumskurs. So sei die Einwohnerzahl in den vergangenen zehn Jahren um 20.000 Menschen auf mehr als 420.000 Bürgerinnen und Bürger gewachsen und es seien 138.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. „All das bedeutet aber auch mehr Arbeit für die Einsatzkräfte der Polizei“, so der Landrat. Roland Ullmann verwies in diesem Zusammenhang auf das „Kompass“-Programm des Landes Hessen. Dabei sollen passgenaue Lösungen für mehr Sicherheit in den Kommunen erarbeitet werden. Auch Anregungen von Bürgern und Polizeibeamten sollen berücksichtigt werden.

Im Gespräch mit den Dienststellenleitern wurde deutlich, dass die Polizeistationen unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen haben: Gewaltdelikte, Unfallfluchten, Wildunfälle, schwere und leichte Verkehrsunfälle, Vermisstenfälle, Abschiebungen, aber auch Verkehrserziehung in den Schulen sind nur einige der Beispiele. Angesichts der Fülle an Aufgaben ist die Forderung nach mehr Einsatzkräften verständlich - gerade in den ländlich geprägten Dienststellen wie Bad Orb und Schlüchtern mit einem großen Einsatzgebiet. Hier machte Polizeipräsident Ullmann Hoffnung, denn das Land Hessen habe den großen Bedarf erkannt. Bis jedoch die zusätzlichen Kräfte ausgebildet seien, dauere es drei Jahre.

Die personelle Entlastung soll aber auch im Main-Kinzig-Kreis ankommen. So sollen zum Beispiel in Schlüchtern ab Februar zwei neue Polizeibeamte eingesetzt werden. Diese Polizeistation ist zurzeit in eigens für die Polizei ausgestattete Containerbüros ausgelagert, da das Polizeigebäude derzeit gründlich saniert wird „Das wird noch mindestens 14 Monate dauern“, sagte Dienststellenleiter Otto Höhl. Fertig saniert ist bereits das Gebäude der Autobahnpolizei Langenselbold. Diese Dienststelle betreut 200 Autobahnkilometer. „Erfreulich ist, dass wir in diesem Jahr lediglich drei tödliche Unfälle gehabt haben“, sagte Dienststellenleiter Christian Kreß.


Die Beamten der Polizeistation Schlüchtern
Die Mitarbeiter der Leitstelle

Im Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern sind Polizeikräfte immer häufiger gefordert, ruhig und sachlich zu bleiben, auch wenn ihnen rüdes Verhalten entgegen gebracht wird. „Der Tonfall hat sich verschärft“, erklärte der Gelnhausener Dienststellenleiter Andreas Jäger. „Das macht uns unglaublich zu schaffen“, stellte Christian Kreß in Langenselbold fest. Diese „aufgeladene“ Grundhaltung überträgt sich offenbar auch auf den Verkehr. „Das Fahrverhalten wird immer aggressiver“, erklärte Christian Kreß. Umso wichtiger sei es, regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen vorzunehmen – als erzieherische Maßnahme.

Bei seinem Besuch in der Rettungsleitstelle Main-Kinzig informierte sich der Landrat über die Vielzahl und Vielfalt der Aufgaben. Denn dort werden die Einsätze des Rettungsdienstes, aber auch des Brand- und Katastrophenschutzes koordiniert – rund um die Uhr. Jeder der Arbeitsplätze ist mit mehreren Bildschirmen ausgestattet. „Es ist beeindruckend, welch gute Arbeit hier für die Bürgerinnen und Bürger geleistet wird“, stellte Thorsten Stolz im Beisein von Kreisbrandinspektor Markus Busanni und Werner Beier, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, fest.

Pro Jahr kommen zwischen 70.000 bis 80.000 rettungsdienstliche Einsätze und um die 6000 Einsätze für die Feuerwehrkräfte zusammen. Über das Hausnotruf-System werden dort außerdem noch 4000 ältere und hilfsbedürftige Menschen betreut. Neu ist das seit einigen Monaten laufende Pilotprojekt „Tele-Notarzt“. Dieses wird erstmals in Hessen im Main-Kinzig-Kreis erprobt. Dabei wird ein Notarzt der Aachener Leitstelle in den Rettungswagen hinzugeschaltet. „Als zusätzlichen Baustein für das bestehende System“, erklärte Landrat Stolz. +++