BAD SODEN-SALMÜNSTER

Ausschuss fordert in Bad Soden deutschlandweite Milliarden-Soforthilfe

Der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr des Deutschen Städte- und Gemeindebundes bei seiner 61. Sitzung in Bad Soden-Salmünster.
Foto: Stadt Bad Soden-Salmünster / DStGB
von Redaktion Kinzig News


Freitag, 07.11.2025

Am 4. November war Bad Soden-Salmünster Gastgeber der 61. Sitzung des DStGB-Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr. Bürgermeister aus ganz Deutschland berieten im sonnigen Hotel Birkenhof über marode Infrastruktur und Förderpolitik – viele verlängerten ihren Aufenthalt in der Spessartregion.

Bürgermeister Dominik Brasch betonte: "Unsere Stadt verkörpert leistungsfähige Infrastruktur, starken Mittelstand und vitalen ländlichen Raum – alle unter enormem Druck, der gestärkt werden muss." Im Zentrum stand der Verkehrsnotstand: Straßen, Brücken und Schienen vor dem Kollaps, mit einem Investitionsrückstand von 53,4 Milliarden Euro laut KfW – ohne zukünftige Bedürfnisse.

Milliardenschweres Defizit für 2025 droht

Für 2025 droht ein bundesweites kommunales Defizit von über 30 Milliarden Euro, das die Handlungsfähigkeit lähmt. Das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro wurde gelobt, doch der Ausschuss fordert schnelle, unbürokratische Weiterleitung direkt an die Kommunen, höheren Anteil an Gemeinschaftssteuern und Reformen. 

Vorsitzender Ingo Hacker mahnte: "Die Verkehrsinfrastruktur ist Wirtschaftsrückgrat – sie bricht weg. Wir brauchen Bürokratieabbau, Entlastung und mehr Finanzen." Brasch ergänzte: "Vertrauen statt Bürokratie – Stichproben reichen für Umsetzung mit knappen Ressourcen.“

Mittel sollen Straßenbau, Brückensanierungen, barrierefreie Bahnhöfe und emissionsfreie Fahrzeuge priorisieren, inklusive dualer Projekte für Zivil- und Militärnutzen. Hacker schloss: "Funktionierende Wege sind essenziell für Resilienz und Verteidigung.“ Besorgnis weckte der EU-"Superfonds“, der ländliche Programme wie LEADER und SPESSARTregional gefährden könnte; der Ausschuss verlangt Erhalt und regionale Autonomie.

WOCO-Group-Chefin Christina Kremser-Wolf: "Hier funktioniert echtes Miteinander"

Impulse kamen von Fluglärmkommission, Paketdienstleistern und WOCO-Group-Chefin Christina Kremser-Wolf, die globale Unsicherheiten, Energiekosten und Regulierungen kritisierte, aber die Stadt-Zusammenarbeit lobte: "Hier funktioniert echtes Miteinander.“ Brasch und DStGB wollen Forderungen bündeln für Entbürokratisierung und Wirtschaftsförderung.

Die Sitzung stärkte Bad Sodens Profil als dynamische Gastgeberin mit Engagement und Kraft. (red)