NIDDERAU

Mit Mahnwache und Fahnenaktion: Nidderau stellt sich entschieden gegen Gewalt an Frauen

TERRE DES FEMMES ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Mädchen und Frauen.
Foto: Terre des Femmes - Menschenrechte für Frauen e.V.
von Redaktion Kinzig News


Montag, 24.11.2025

Es ist ein erschütterndes Erbe patriarchaler Strukturen: Noch immer sind Frauen in ihrem eigenen Zuhause am stärksten gefährdet. Jede vierte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder psychische Gewalt durch Partner oder Ex-Partner – bis hin zu Vergewaltigung oder Mord. Parallel steigen Hass, Hetze und sexualisierte Übergriffe im Netz und auf offener Straße, teilt die Stadt Nidderau in einer Pressemeldung mit.

Mit einer Fahnenhissung am Dienstag (25. November) ab 11 Uhr vor dem Nidderauer Rathaus will die Stadt nun erneut ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Der Familienbeirat, Bürgermeister Andreas Bär und Erster Stadtrat Rainer Vogel unterstützen die bundesweite Aktion von Terre des Femmes unter dem Hashtag #WegAusDerGewalt.

Michelsen: „Wir setzen jetzt einen Punkt gegen Gewalt an Frauen“

Auch die Bertha-von-Suttner-Schule beteiligt sich an der Initiative: Lehrerin Michelsen stellt das von Schülern entwickelte Projekt „Wir setzen jetzt einen Punkt gegen Gewalt an Frauen“ vor. Die gestalteten Staffeleien und ein interaktives Plakat werden erstmals am Tag der offenen Tür am Montag (1. Dezember) präsentiert. Später soll die Ausstellung ins städtische Familienzentrum wandern.

Terre des Femmes mahnt auf seiner Homepage: Frauen, die den Schritt aus der Gewalt wagen, hätten oft eine lange Zeit voller Angst und Unsicherheit hinter sich. Doch selbst nach einer Trennung bleibe die Gefahr bestehen – fast jeden zweiten Tag werde in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet.

Um Femizide zu verhindern, brauche es stabile Strukturen nach der Flucht aus einer gewalttätigen Beziehung: ein enges Netz aus Institutionen, das Sicherheit gewährleistet. Polizei, Justiz, Medizin und Beratungsstellen müssten enger zusammenarbeiten, um wirksamen und nachhaltigen Schutz zu ermöglichen. Nur mit einer solchen Vernetzung könne der Weg aus der Gewalt gelingen. (red)