FREIGERICHT
Glasfaser-Frust in Freigericht: Fernseh-Kabel lassen viele Haushalte leer ausgehen
Foto: Gemeinde Freigericht
Donnerstag, 27.11.2025
Der Streit um den Glasfaserausbau in Freigericht spitzt sich zu. Grund ist eine bundesweite Reglung, nach der Gebiete mit bestehenden Koaxialleitungen als ausreichend versorgt gelten – selbst dann, wenn die alten Fernseh-Kabel gar nicht ins Haus führen, sondern lediglich an der Fassade vorbeilaufen.
Die Folge: In Freigericht bleiben rund zwölf Prozent der Eigentümer, besonders in Somborn und Altenmittlau, vom kostenlosen Glasfaseranschluss ausgeschlossen. In Altenmittlau trifft es sogar rund 40 Prozent der Haushalte.
Wegen Glasfaserausbau: Hessischer Rundfunk vor Ort in Freigericht
"Das Kuriose ist, dass das neue Glasfasernetz teilweise direkt an den Häusern vorbeigeht. Und trotzdem werden sie nicht angeschlossen", kritisiert Bürgermeister Waldemar Gogel. Gemeinsam mit der Breitband Main-Kinzig GmbH sowie dem Main-Kinzig-Kreis drängt er auf eine rasche Überarbeitung der Förderrichtlinie.
Die Problematik hat inzwischen auch der Hessische Rundfunk aufgegriffen. Ein Kamerateam besuchte Somborn und Altenmittlau und sprach unter anderem mit Gogel, Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth und Landrat Thorsten Stolz. Auch Kreisbeigeordneter Jannik Marquart und betroffene Anwohner kamen in dem Beitrag zu Wort.
Waldemar Gogel: "Wie soll man das den Bürgern logisch erklären?"
Besonders deutlich wird das Dilemma am Fall des Freigerichters Rudi Höfler: Sein Haus erhält keinen geförderten Glasfaseranschluss – während das Haus seines Sohnes, nur vier Meter entfernt, problemlos angeschlossen wurde.
„Wie soll man den Bürgerinnen und Bürgern diese Situation logisch erklären?“, fragt Gogel und lobt zugleich das Beharrungsvermögen der Breitband Main-Kinzig GmbH. Man werde weiter Druck machen: „Ich bin gespannt, was noch bewegt werden kann.“