GELNHAUSEN
„Zero Alkohol“: Neue Ausstellung macht die dramatischen Schäden für Babys sichtbar
Foto: Presse MKK
Sonntag, 30.11.2025
Wer die beiden Babypuppen in der Ausstellung betrachtet, sieht sofort den Unterschied: Eine ähnelt einem gesunden Neugeborenen, die andere zeigt die typischen Merkmale eines Kindes, das im Mutterleib Alkohol ausgesetzt war. Mit solchen Beispielen macht die Ausstellung „ZERO – wenn schwanger, dann zero Alkohol“ an den beruflichen Schulen Gelnhausen auf die Risiken aufmerksam.
„Die Jugendlichen erhalten einen verständlichen Überblick und erfahren, dass Alkoholkonsum nicht nur ihnen selbst schadet, sondern auch einem ungeborenen Kind“, sagte Landrat Thorsten Stolz zur Eröffnung. Schulleiter Rainer Flach betonte das große Interesse – die verfügbaren Zeitfenster seien schnell ausgebucht gewesen.
Außergewöhnliche Ausstellung: Begehbare Gebärmutter
Organisiert wurde die Schau vom Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises gemeinsam mit dem Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr, dem Diakonischen Werk Hanau-Main-Kinzig, dem Sozialdienst katholischer Frauen und den Beruflichen Schulen Gelnhausen. Sie ist Teil des Präventionsprogramms „HaLT – Hart am Limit“, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit und der Techniker Krankenkasse.
Ein Blickfang der Ausstellung ist ein Zelt, das eine begehbare Gebärmutter simuliert. Besucher können darin die Entwicklung eines ungeborenen Kindes nachvollziehen – begleitet vom stetigen Herzschlag der Mutter.
Alkohol während dem Stillen ebenfalls gefährlich
Jährlich kommen in Deutschland mindestens 12.000 Kinder mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) zur Welt, etwa 3000 von ihnen mit schweren geistigen, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen. „Diese Schäden wären vermeidbar, wenn in der Schwangerschaft konsequent auf Alkohol verzichtet würde“, betont Dagmar Wieland vom Diakonischen Werk. Auch stillende Mütter sollten keinen Alkohol trinken.
„FASD ist eine lebenslange Störung ohne Heilung“, erklärt Jennifer Diederichs vom Sozialdienst Katholischer Frauen. Deshalb sei Aufklärung entscheidend – nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch im Umfeld werdender Mütter.