RHEIN-MAIN
Immobilien-Preisexplosion sorgt in Hessen für Schnappatmung
Foto: Pixabay/rhythmuswege
Samstag, 29.11.2025
Der Traum vom Eigenheim wird in der Rhein-Main-Region für die breite Masse zum Albtraum! Eine aktuelle Analyse des Immobilienportals immowelt.de legt schonungslos offen, wie dramatisch die Schere zwischen Einkommen und Immobilienpreisen auseinanderklafft. Im Leistbarkeitsranking von 106 kreisfreien Städten rutschen die Nachbarn Frankfurt und Offenbach tief in den Keller und senden damit ein alarmierendes Signal an alle Normalverdiener.
Besonders in Offenbach spitzt sich die Lage auf schockierende Weise zu: Dort entspricht der Durchschnittspreis für einen einzigen Quadratmeter nahezu dem gesamten monatlichen Bruttogehalt! Bei einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 3976 Euro müssen Käufer für den Quadratmeter sage und schreibe 3981 Euro hinblättern.
Keine eigene Immobilie ohne massive finanzielle Belastungen
Das ergibt einen Leistbarkeitsfaktor von nur 0,999 – ein katastrophales Verhältnis, das den Erwerb einer Wohnung ohne massive finanzielle Belastungen praktisch unmöglich macht. Offenbach belegt damit den erschreckenden Platz 86.
Doch auch in der Finanzmetropole Frankfurt sieht es düster aus. Trotz des höchsten Bruttogehalts aller hessischen Städte (4962 Euro) ist der Kaufkraftverlust aufgrund der explodierenden Preise immens. Mit durchschnittlich 5590 Euro pro Quadratmeter übersteigt der Preis das Monatsgehalt sogar noch deutlicher. Der Faktor liegt dort bei nur 0,888, was Frankfurt auf Platz 95 befördert – tief im Bereich der unerschwinglichsten Städte Deutschlands.
Normalverdiener stehen in Metropolen vor unüberwindbaren Hürden
Die Ergebnisse bestätigen, was viele Bürger längst schmerzhaft spüren: "In den hochpreisigen Metropolen stellt der Immobilienkauf für Normalverdiener oft eine große finanzielle Herausforderung dar", erklärt immowelt-Geschäftsführer Dr. Robert Wagner. Die wirtschaftsstarke Rhein-Main-Region wird damit zum teuersten Pflaster in Hessen, wo Normalverdiener dem Preiskampf schlichtweg nicht standhalten können.
Andere hessische Städte schneiden im Vergleich deutlich besser ab, auch wenn das Problem der hohen Kosten im gesamten Bundesland latent ist. Kassel etwa liegt mit einem Faktor von 1,366 auf Platz 42 und bietet den Bürgern ein spürbar günstigeres Verhältnis. Selbst in den teureren Städten Darmstadt (Platz 83, Faktor 1,040) und Wiesbaden (Platz 84, Faktor 1,032) ist die Lage minimal entspannter als in der Main-Region.
Eigenheim bleibt ein nahezu unerreichbarer Wunsch
Im bundesweiten Ranking reiht sich Frankfurt mit seiner Unerschwinglichkeit nahtlos in die Gruppe der Schlusslichter ein: Hamburg (Platz 104), Potsdam (105) und das extrem teure München (106) bilden die traurige Spitze. Wer sich Immobilien noch leisten kann?
"Vor allem im Osten Deutschlands sowie in Teilen Niedersachsens", betont Wagner, dort sei das Verhältnis von Einkommen und Wohnungspreisen "äußerst günstig". Für Offenbacher und Frankfurter bleibt der Traum vom eigenen Haus jedoch oft nur noch ein unerreichbarer Wunsch. (red)