HANAU

Lachgas-Verkaufsverbot kommt bundesweit – Hanau setzt sich durch

Lachgas-Verkaufsverbot in Hanau
Foto: Stadt Hanau
von Redaktion Kinzig News


Montag, 22.12.2025

Der Hanauer Weg wird bundesweit Standard: Der Bundesrat hat dem vom Bundestag beschlossenen Verkaufsverbot von Lachgas zugestimmt. Erstmals gilt damit eine einheitliche Regelung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor dem missbräuchlichen Konsum.

„Dass unsere Initiative jetzt bundesweit aufgegriffen wurde, ist ein starkes Signal für den Jugendschutz“, sagt Stadträtin und Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley. Das Verbot soll nach einer Übergangsfrist im Frühjahr kommenden Jahres in Kraft treten.

Hanau ging früh voran

Bereits im März hatte die Brüder-Grimm-Stadt den Verkauf und die Weitergabe von Lachgas an Minderjährige untersagt. Auch der Konsum auf Spielplätzen und weiteren öffentlichen Flächen wurde verboten. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte der Verschärfung einstimmig zu „Weil es lange keine klare bundesweite Regelung gab, hat Hanau Verantwortung übernommen“, so Hemsley.

Die neue Verordnung wurde von intensiven Jugendschutzkontrollen der Stadtpolizei begleitet. Dabei überprüften die Einsatzkräfte nicht nur Lachgas, sondern auch den Verkauf von Tabak, E-Zigaretten und Vapes – teils mit minderjährigen Testkäuferinnen und Testkäufern.

Viele weitere Verstöße entdeckt

Bei vier Kontrolltagen im August und Oktober wurden elf Kioske überprüft. In den meisten Fällen stellten die Beamten Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz fest. Entsprechende Verfahren wurden eingeleitet, teilweise mit Einträgen im Gewerbezentralregister.

Neben dem Jugendschutz deckten die Kontrollen auch Mängel in anderen Bereichen auf – etwa beim Verpackungsgesetz, im Tabak- und Steuerrecht oder beim Nichtraucherschutz. In mehreren Fällen wurden weitere Behörden eingeschaltet.

Mit der bundesweiten Regelung sieht sich die Stadt in ihrem Vorgehen bestärkt. „Kommunen müssen handeln, wenn konkrete Gefahren sichtbar werden“, sagt Hemsley. Die Stadtpolizei will das Thema Lachgas auch im kommenden Jahr mit gezielten Schwerpunktkontrollen weiter verfolgen.