FRANKFURT AM MAIN
Schock beim Frankfurter Zoll: Warum ein Pavianschädel im Postpaket landete
Foto: Hauptzollamt Frankfurt am Main
Montag, 29.12.2025
Was Reisende und Besteller sich so alles nach Hause schicken lassen, sorgt selbst bei erfahrenen Zollbeamten für Kopfschütteln. Im Rahmen der weltweiten Groß-Razzia "Operation Thunder“ nahmen Frankfurter Zoll-Ermittler zwischen September und Oktober das Gepäck und die Postsendungen am Flughafen genauestens unter die Lupe.
Der Fokus: Der illegale Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen. Die Bilanz ist erschreckend: Insgesamt 37-mal schlugen die Kontrolleure zu – die meisten Treffer gab es dabei im Internationalen Postzentrum.
Pavianschädel und Großkatzen-Krallen sichergestellt
Die Liste der beschlagnahmten Waren gleicht einem bizarren Museum des Schreckens. Neben 18 lebenden Pflanzen, darunter seltene Orchideen und Kakteen, machten die Beamten Funde, die nichts für schwache Nerven sind.
In den Koffern und Paketen entdeckten sie Krokodilfleisch, einen Geldbeutel aus Pythonleder und sogar Schock-Balsam mit Extrakten der berüchtigten Königskobra. Besonders makaber: Eine Kette, an der ein Zahn und die Kralle einer Großkatze hingen, sowie der Schädel und das Fell eines Pavians. Selbst tote Milchhaie und Korallen wurden sichergestellt.
Online-Handel befeuert das Geschäft
Doch nicht nur im Koffer lauert das Verbotene: Auch der Online-Handel befeuert das illegale Geschäft mit der Natur. Per Internetkauf landeten Dosen mit Kaviar, Bodypeeling vom Stör sowie diverse Pillen und Kosmetika in den Frankfurter Lagern.
Die Produkte enthielten Bestandteile von geschützten Haien, afrikanischen Pflaumenbäumen oder exotischen Orchideen. Oft klicken die Käufer ahnungslos auf "Bestellen“, doch das schützt sie nicht vor den Konsequenzen.
Warnung vonseiten des Zolls Frankfurt
Zoll-Pressesprecherin Christine Straß warnt eindringlich vor den Folgen dieses rücksichtslosen Handels. Der Frankfurter Flughafen sei ein weltweiter "Hotspot“ für solche Funde. "Es sind nicht immer nur die skrupellosen Händler“, so Straß. Oft brächten Urlauber verbotene Souvenirs aus Unwissenheit mit. Doch die Ausrede zählt nicht: Der Schaden für die Umwelt ist gewaltig und oft nicht mehr rückgängig zu machen.
Wer erwischt wird, muss mit saftigen Bußgeldern rechnen – und die geliebten Urlaubsmitbringsel wandern direkt in die Asservatenkammer. Artenschutz ist kein Spaß, sondern bitterer Ernst! (red)