MAIN-KINZIG-KREIS

Schulen im Kreis bis nach den Osterferien geschlossen - Landrat rät zu Besonnenheit und umsichtigen Verhalten

Kreisspitze und Stadt Hanau beschließen Schließung von Schulen im Main-Kinzig-Kreis. Kreisspitze und Stadt Hanau beschließen Schließung von Schulen im Main-Kinzig-Kreis.
Fotos: Joana Gibbe
von JOANA GIBBE


Samstag, 14.03.2020

Nachdem der Main-Kinzig-Kreis aufgrund des Coronavirus bereits beschlossen hat, Veranstaltungen ab 300 Personen in geschlossenen Räumen und alle Freiluftveranstaltungen ab 1.000 Personen abzusagen, hat die Kreisspitze gemeinsam mit der Stadt Hanau am Freitag entschieden, alle Schulen ab Montag, 16. März, bis zum Ende der Osterferien zu schließen. Zwar hätte man sich eine „einheitliche Lösung für Hessen gewünscht“, betont Landrat Thorsten Stolz, da eine solche bisher (Stand: 15:00 Uhr) aber nicht existiere, wolle man selbst tätig werden, „um Fallzahlen zu reduzieren und den Anstieg zu verlangsamen“.

In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Freitagnachmittag im Main-Kinzig-Forum Gelnhausen gaben Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Winfried Ottmann, Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister und Schuldezernent Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock gemeinsam bekannt, als Schulträger für den Kreis und Hanau als verantwortungsvolles Beispiel voranzugehen und die Schulen zu schließen. Denn "je früher solche Entscheidungen getroffen werden, umso eher kann man reagieren", betont Kaminsky. Gerade beim Thema Coronavirus sei Zeit entscheidend und "jede Stunde, die verloren geht, verschlechtert die Bedingungen insgesamt".

In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz informieren Kreisspitze und Stadt Hanau gemeinsam über den Umgang mit dem Coronavirus.
In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz informieren Kreisspitze und Stadt Hanau gemeinsam über den Umgang mit dem Coronavirus.
Von links: Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann.
Auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky (links) betont, wie wichtig es ist, früh zu handeln.

In Hanau sind ab Montag auch alle Kindertageseinrichtungen zu. Dabei betont Oberbürgermeister Kaminsky, dass aufgrund der Schließung „auch die Gebühren entfallen“. Da der Kreis nicht Träger der Kindertageseinrichtungen im Main-Kinzig-Kreis ist und somit die Schließung von Kindertagesstätten nicht bestimmen kann, appelliert Stolz an die zuständigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden, die Einrichtungen ebenfalls geschlossen zu halten.

Zwar soll eine Notbetreuung eingerichtet werden, diese sei laut Hanauer Bürgermeister Weiss-Thiel jedoch „stark reglementiert“, um zu gewährleisten, dass vor allem öffentlich notwendige Dienstleistungsstrukturen, wie Polizeistationen, Feuerwehren, Pflegeheime, Kläranlagen und weitere, weiterbestehen können. Des Weiteren fordere der Kreis das Staatliche Schulamt auf, eine Notbetreuung zu generieren.

Des Weiteren ist sowohl für den Main-Kinzig-Kreis als auch für die Stadt Hanau, ein Bürgertelefon eingerichtet worden, um mögliche Fragen zu klären. Unter der 06051-8510000 (Main-Kinzig-Kreis) und 06181-6764117 (Hanau) werden auch am Wochenende alle Fragen rund um den Umgang mit Verdachtsfällen sowie allgemein zum Coronavirus beantwortet. 

Und auch wenn Kaminsky in der derzeitigen Zahl von 13 bestätigten Fällen im Kreis eine „heimtückische Verharmlosung“ sieht, da die Gesamtzahlen ein „exponentielles Wachstum“ aufzeigen, bittet und rät Landrat Stolz vor allem zu „Besonnenheit“. „Umsichtig und entschlossen“ solle man allemal mit der jetzigen Situation durch das Virus umgehen, allerdings auch nicht „in Panik verfallen und vor allem nicht die Gerüchteküche anfeuern“. Denn der Kreis wolle stets und rechtzeitig über aktuelle Entwicklungen informieren. +++