BAD SODEN-SALMÜNSTER
Ein Schub für den regionalen Tourismus
Foto: Main-Kinzig-Kreis
Donnerstag, 16.07.2020
Einfach nur wandern finden Kinder oft langweilig. Die Spessartfährte „Stolzenberger Ritterblick“ in Bad Soden-Salmünster wird nun mit einem kindgerechten „Storytelling“-Ansatz aufgepeppt. Das mittelalterliche Leben der Ritter soll durch einen dreistufigen Ausbau des Wanderweges anschaulich und hautnah erlebbar werden – historisch genau und mit spielerischen Elementen zum Mitmachen.
Erzählt wird die Geschichte von Hanns und Irmi, die als stolze Ritter Abenteuer erleben wollen. Irmi ist die Tochter des Burgherrn und hat sich bei ihren Brüdern die Regeln des Rittertums abgeschaut. Hanns ist der Sohn des Bauern Kunz und weiß, was man zum Überleben in der Natur braucht. Die Kinder begleiten Hanns und Irmi auf ihren Abenteuern und versuchen sich dabei selbst in ritterlichen Kampfspielen und mittelalterlichen Handwerken. Am Ende wartet zur Belohnung auf der Ruine Stolzenburg der Ritterschlag für alle Wanderer.
Mit sieben Kilometern Länge ist der Premiumwanderweg die kürzeste Spessartfährte. Spessartfährten sind Rundwanderwege im Main-Kinzig-Kreis, die meist mit dem Deutschen Wandersiegel zertifiziert sind und auf besonders reizvollen Wegen durch den hessischen Spessart führen.
Möglich wird die Aufwertung der Spessartfährte durch die finanzielle Förderung aus dem LEADER-Programm, einem Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung ländlicher Regionen. Im Main-Kinzig-Kreis kümmert sich der Verband SPESSARTregional um die Förderung geeigneter Projekte aus dem LEADER-Topf, der 2,1 Millionen Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2020 umfasst. Der Wirkungsbereich von SPESSARTregional umschließt die vierzehn Mitgliedskommunen des östlichen Main-Kinzig-Kreises. Mitglieder sind neben den Kommunen der Main-Kinzig-Kreis sowie Vertreter von Organisationen der Bereiche Umwelt, Natur, Kultur und Tourismus sowie berufsständischer Vertretungen und Unternehmen.
Zur Übergabe des Förderbescheids besprachen Erste Kreisbeigeordnete und Tourismus-Dezernentin Susanne Simmler in Bad Soden-Salmünster, Bürgermeister Dominik Brasch, Kurdirektor Stefan Ziegler, Sabine Jennert von SPESSARTregional und Katrin Hess, Leiterin des Amts für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum im Main-Kinzig-Kreis, die nächsten Schritte. Der erste Abschnitt des Ausbaus soll bis Ende 2021 fertig sein. Von den geplanten Kosten in Höhe von 98.000 Euro deckt der LEADER-Zuschuss knapp 58.000 Euro. Den Rest trägt die Stadt Bad Soden-Salmünster.
Auch der Wohnmobilstellplatz der Stadt Bad Soden-Salmünster erhält eine LEADER-Förderung. Damit kann der Platz direkt am Kurpark ausgebaut und seine Infrastruktur verbessert werden. „Wir schaffen so in Bad Soden-Salmünster einen attraktiven und modernen Anlaufplatz für Urlauber, die gern unabhängig mit dem Wohnmobil unterwegs sind“, sagte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler bei der Übergabe des Förderbescheids. „Gerade im aktuellen Corona-Sommer boomt diese Art des Reisens und der Platz in der Parkstraße 12a wird stark genutzt.“
Den Stellplatz gibt es seit 15 Jahren. 2019 wurden 4.880 Übernachtungen bei 2.248 Anreisen gezählt. Aktuell können hier maximal 34 Wohnmobile stehen. Anmelden muss man sich an der Kasse der nahen Spessart-Therme; dort werden auch Standgebühr und Kurtaxe gezahlt.
Der Ausbau des Platzes trägt den steigenden Ansprüchen der „Wohnmobilisten“ Rechnung. Es entstehen weitere vier Stellplätze. Außerdem wird der geschotterte Platz mit Ökopflaster und Asphalt befestigt und ein Entwässerungssystem zugrunde gelegt, damit die schweren „Womos“ dort wetterunabhängig sicher abgestellt werden können. Die Stationen zur Stromversorgung werden erneuert und die Beleuchtung des Platzes neu konzipiert.
Für den Ausbau ist eine Gesamtinvestition von 280.000 Euro geplant. Der LEADER-Zuschuss beträgt 165.000 Euro, den Rest trägt der Kurbetrieb der Stadt Bad Soden-Salmünster. Die Arbeiten sollen bis Ende 2021 abgeschlossen sein. (PM) +++