WIESBADEN
Roland Ullmann (62) aus Linsengericht wird Landespolizeipräsident
Fotomontage: Hendrik Urbin
Donnerstag, 16.07.2020
Er kommt aus dem Main-Kinzig-Kreis und übernimmt das Ruder in einer der schwersten Krisen, in der die hessische Polizei steckt: Roland Ullmann (62) aus Linsengericht (Main-Kinzig-Kreis) wird neuer Landespolizeipräsident in Hessen. Über diese brisante und von Innenminister Peter Beuth (52, CDU) schnell getroffene Personalentscheidung berichtet BILD am Donnerstag als erstes Medium.
Nur zwei Tage nach der Entlassung von Udo Münch, der zehn Jahre oberster Chef der hessischen Polizei war, hat Beuth einen versierten Nachfolger benannt. Offiziell vorstellen will ihn der Minister erst am Freitagvormittag und dann auch die Öffentlichkeit über einen Maßnahmenkatalog im Zusammenhang mit den "NSU 2.0"-Drohmails gegen Politiker, Prominente und Journalisten informieren.
Beuth sagt vorab zu seinem neuen Mann an der Polizei-Spitze: "Roland Ullmann ist ein kluger Stratege, der alle Facetten des Polizeiberufs kennt. Er ist ein erfahrener Kriminalist, versierter Ermittler und hat bis heute an vielen wichtigen Stellen Verantwortung für die hessische Polizei übernommen. Er ist der richtige Mann für diese wichtige Aufgabe."
Ullmann ist seit 2010 Chef im Polizeipräsidium Südosthessen mit Sitz Offenbach. Er gilt als bodenständig, besonnen und heimatverbunden. Der 62-jährige Familienvater wurde in Somborn geboren, ist dort aufgewachsen und lebt noch immer in seiner Heimat Linsengericht bei Gelnhausen.
Vorgänger Münch musste seinen Hut nehmen, weil er entscheidende Informationen im Zusammenhang mit den Drohschreiben gegen die Linken-Politikerin Janine Wissler nicht an Innenminister Beuth weitergegeben hatte. Roland Ullmann übernimmt nun keine leichte Aufgabe, denn er muss als Chef-Ermittler dafür sorgen, dass der oder die Verfasser der rechten Morddrohungen schnell gefunden und das Image der hessischen Polizei wieder hergestellt werden. +++