HANAU
Klinikum Hanau und APZ: Beschäftigte streiken in der Innenstadt
Symbolbild
Mittwoch, 30.09.2020
Bundesweit streiken am Mittwoch tausende Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Auch die Main-Kinzig-Kliniken in Hanau und die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises beteiligen sich bei dem Streik.
Bei den Main-Kinzig-Kliniken streiken am Mittwoch rund 70 Beschäftigte. Das teilt die Pressestelle des Klinikums auf Nachfrage von KINZIG.NEWS mit. Die Mitarbeiter des Klinikums und es Alten- und Pflegezentrums trafen sich am Mittwochmorgen vor dem Klinikum Hanau. Anschließend gab es eine Demo rund um den Marktplatz in der Hanauer Innenstadt.
ver.di fordert für die 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro. Außerdem erwarten die Beschäftigten Entlastung durch zusätzliche freie Tage und die Angleichung der Arbeitszeiten im Osten an das westdeutsche Niveau. „Unsere Forderungen und Erwartungen sind moderat und berücksichtigen diese besondere Zeit“, betonte Georg Schulze. „Entgelterhöhungen sind nicht nur aus Sicht der Betroffenen nötig. Sie sind auch wichtig, um die Kaufkraft und damit die Konjunktur anzukurbeln. Es wäre völlig falsch, gegen die Krise anzusparen – auch in der Tarifpolitik.“
Für das Gesundheitswesen führen die Tarifparteien zusätzliche Gespräche, um die spezielle Situation in den Blick zu nehmen. ver.di erwartet unter anderem eine Pflegezulage von 300 Euro, eine bessere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Begrenzung der Arbeitszeit im Rettungsdienst auf 45 Stunden pro Woche. Zudem sollen die Versprechen aus der letzten Tarifrunde umgesetzt werden, auch im Gesundheitswesen die Pausen in Wechselschicht auf die Arbeitszeit anzurechnen und den Samstagszuschlag auf 20 Prozent anzuheben. „Diese Verbesserungen sind dringend nötig, um die Berufe im Gesundheitswesen attraktiv zu machen“, erklärt Georg Schulze. „So können in Zukunft genug Arbeitskräfte für diesen so wichtigen Bereich gewonnen und gehalten werden.“
Zeitgleich mit den Tarifaktionen kommen in Berlin die Gesundheitsministerinnen und -minister des Bundes und der Länder zusammen. Sie sind die Adressaten einer Foto-Petition, in der sich tausende Krankenhausbeschäftigte für gute Rahmenbedingungen einsetzen. Sie fordern verbindliche Vorgaben für genug Personal, eine bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen sowie die Rückführung ausgegliederter Bereiche in die Kliniken. Die Petition wird Bundesminister Jens Spahn (CDU) und seinen Länderkolleginnen und -kollegen am Mittwoch in Berlin übergeben. (pm) +++