HANAU

Junge wollte hilflosen Mann retten: Gedenken zum zweiten Todestag von Alptug Sözen

Hanau erinnert an Alptug Sözen
Symbolbild: Jonas Wenzel (Yowe)


Freitag, 13.11.2020

Am 13. November 2018 starb der 17 Jahre alte Hanauer Schüler Alptug Sözen beim Versuch, einen hilflosen Mann aus dem Gleisbett an der Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße zu retten. Nachdem er den Mann von den Gleisen geholt hatte, wurde er von der S-Bahn erfasst, bevor er sich selbst in Sicherheit bringen konnte.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnert anlässlich seines zweiten Todestags an den selbstlosen und mutigen jungen Mann, der sein Leben verlor, weil er ein anderes retten wollte. "Der Tod von Alptug Sözen vor zwei Jahren hat nicht nur die ganze Stadtgesellschaft, sondern ganz Deutschland mit großer Trauer und Betroffenheit erfüllt", blickt er zurück.

Alptug Sözen war emphatisch, hilfsbereit und ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft. Sein selbstloses Handeln ist heutzutage eine Seltenheit und dient hoffentlich anderen Menschen als Vorbild für MitmenschlichkeitUm Alptug Sözen zu ehren und ihn für sein uneigennütziges Verhalten sowie seine einzigartige Zivilcourage zu würdigen, beschloss der Magistrat der Stadt Hanau im Januar 2019 einstimmig ihm posthum die Ehrenplakette in Gold der Stadt Hanau zu verleihen.

Eine Gedenkveranstaltung und die Übergabe der Ehrenplakette an die Familie Sözen fand im Oktober 2019 in der Ludwig-Geißler-Schule statt, die Alptug besuchte. Hier wurde auch eine Tafel zu seinem Gedenken enthüllt, die von einem Lehrer und Schülern der nahe gelegenen Staatlichen Zeichenakademie gestaltet wurde. "Alptug Sözen (15.1.2001 - 13.11.2018) - In ehrendem Gedenken an seine mutige und selbstlose Hilfe für einen Mitmenschen" ist darauf zu lesen. Darunter überkreuzen sich eine dunkle und eine helle Hand, die eine helfend, die andere Hilfe suchend.

Ginkgo-Baum gepflanzt

Im November 2019 ließ die Stadt Hanau zu Ehren und im Gedenken an Alptug Sözen einen Ginkgo-Baum im Bürgerpark Freigericht - unweit der Wohnung seiner Eltern - pflanzen. "Der Baum gilt als Symbol für Stärke und Hoffnung und wurde durch das deutsche Kuratorium Baum des Jahres zum Mahnmal für Frieden und zum Baum des Jahrtausends erklärt", sagte OB Kaminsky im Rahmen der kleinen Zeremonie, bei der der engste Familien- und Freundeskreis von Alptug Sözen anwesend war. "Er soll hier wachsen und gedeihen und an diesen mutigen und heldenhaften jungen Mann erinnern, sowie auch als Zeichen der Hoffnung für die Zukunft dienen", sagte der Oberbürgermeister.

In der S-Bahn-Station Ostendstraße gibt es seit Sommer 2019 eine Gedenktafel, auf der geschrieben steht: "Mustafa Alptug Sözen bewies an dieser Stelle Heldenmut und Zivilcourage. Er ließ sein Leben beim Versuch, einen hilflosen Menschen von den Gleisen zu retten. Die S-Bahnstation wird für immer mit seinem Namen verknüpft sein." Außerdem wurde über dem Schild "Ostendstraße" ein Stationsschild ergänzt, auf dem "Alptug-Sözen-Station" zu lesen ist. Ein weiteres Zusatzschild wurde am Zugang zur Station Hanauer Landstraße/Ecke Grüne Straße angebracht. (pm) +++