FRANKFURT AM MAIN
Kleidung für Frankfurts Obdachlose - "Call of Love" verteilt Spenden im Bahnhofsviertel

Fotos: privat
Dienstag, 15.12.2020
Solche Geschichten gehen ans Herz und zeigen, dass wirklich jeder etwas Gutes tun kann. Mitte November riefen die vier Fuldaer Niklas Rümmler, Alexander Krimm, Hoang Bui und Björn Ahlf kurzfristig das Projekt "Call of Love" ins Leben, um Obdachlose im Corona-Winter mit warmer Kleidung und Verpflegung zu unterstützen. Was daraufhin folgte, können die jungen Männer immer noch nicht richtig fassen. Unternehmen und Privatleute ließen sich nicht lange bitten und spendeten, was das Zeug hielt. Am Sonntag wurden die Spenden dann im Frankfurter Bahnhofsviertel verteilt.
"Wir hatten es eigentlich als kleines Projekt geplant, mit dieser Resonanz haben wir niemals gerechnet", sagte Mitinitiator Björn Ahlf, "es kamen unglaublich viele Spenden zusammen." So viele, dass die Vier sogar noch Helfer anheuern mussten, um alles in Frankfurt verteilen zu können. Rund 50 Umzugskartons voll mit Kleidung, Decken und Lunchpaketen wurden auf zwei Sprinter verladen und in die Mainmetropole gebracht.

Was nach einer enormen Menge klingt, war bereits nach knapp zwei Stunden vergriffen. "Die Obdachlosen haben sich sehr darüber gefreut, haben tolles Feedback gegeben und sich herzlich bedankt", so Ahlf. Vor allem die dickeren Klamotten wie Pullover und Jacken waren in dieser Jahreszeit sehr begehrt.
Das Call of Love-Team hat schon neue Ideen
Trotz der tollen Resonanz und der großen Dankbarkeit war es für die vier Gründer aber auch ein physisch wie psychisch anstrengender Tag. In zwei Stunden im Bahnhofsviertel begegnete ihnen das Elend an quasi jeder Straßenecke. "Man sieht dort viele Sachen, die einem vor Augen führen, wie gut es einem selbst geht. Wir haben Menschen kennengelernt, deren Schicksal einem wirklich nahe geht", erzählt Ahlf.
Für ihn und seine Mitstreiter steht deshalb auch fest, dass diese Aktion nicht die Letzte ihrer Art gewesen ist. "Wir haben viel gelernt und einige Ideen für die Zukunft. Wir können uns beispielsweise auch eine monatliche Aktion vorstellen." Zunächst wollen sie aber erst einmal die gesammelten Erlebnisse aufarbeiten, danach entscheiden sie wie es weitergeht. Bleibt zu hoffen, dass viele noch Hilfsbedürftige von der Arbeit der Fuldaer profitieren werden. +++