REGION
Januar, Februar, März: Horrornacht in Hanau - Coronapandemie
Foto: Grafik KN
Montag, 28.12.2020
Es gibt Momente, die brennen sich in das kollektive Gedächtnis ein. Und so wird sich wohl jeder daran erinnern, wann und wo er erfahren hat, dass im März 2020 das komplette öffentliche Leben heruntergefahren werden soll. Sowas gab es in Deutschland nicht mehr seit dem Zweiten Weltkrieg. An dieses denkwürdige Jahr erinnert KINZIG.NEWS mit einem vierteiligen Jahresrückblick und beginnt heute mit den Monaten Januar, Februar und März.
Januar: Die Ruhe vor dem Corona-Sturm - Neujahrsempfänge und Karneval
Das Wetter war zwar durchwachsen in der Silvester-Nacht, doch die Stimmung ließen sich die Kinzigtaler nicht vermiesen. Da schien die Welt noch in Ordnung zu sein. China und Corona waren weit weg, und die wenigsten dürften damals gewusst haben, was eigentlich eine "Pandemie" ist
Dementsprechend ausgelassen starteten die Karnevalisten ins neue Jahr: Einige Veranstaltungen erfreuen die Narren im Main-Kinzig-Kreis, auch die Neujahrsempfänge gehören zum alljährlichen Start.
Februar: Schock in Hanau und das verquere Denken der Querdenker
Anfang Februar kommt Peter Fischer nach Rodenbach. Im Schützenhof kommen die Fans der Eintracht aus Frankfurt am Main mit "ihrem" Präsidenten hautnah ins Gespräch. Ein eindrucksvoller Abend.
Diese Tat erschüttert Hanau, Hessen, Deutschland und weit darüber hinaus: Der Attentäter Tobias R. tötet am 19. Februar neun Menschen mit Migrationshintergrund. Danach bringt der 43-Jährige noch seine Mutter und schließlich sich selbst um. Weltweit berichten die Medien über die Tat. Später wird bekannt: Der Täter handelte aus fremdenfeindlichen und rechtsradikalen Motiven. Zur Trauerfeier waren auch Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor Ort. Die Stadt steht bis heute unter Schock.
Apropos Rechtsextremismus: Auch wenn Michael Ballweg, der Gründer des Bündnisses "Querdenken", noch so sehr beteuert, die Bewegung sei demokratisch: Auftritte, Äußerungen und Kontakte in die rechtsradikale Szene belegen etwas anderes. Und abgesehen davon: Wer die Krankheit ernsthaft verleugnet, an dessen gesundem Menschenverstand darf getrost gezweifelt werden.
März: Nichts geht mehr - In Deutschland ist Lockdown
Rien ne va plus: Deutschland im Lockdown. Alles dicht, nur "systemrelevante" Einrichtungen dürfen geöffnet bleiben. Die K.N-Berichterstattung wird ab März ziemlich eingleisig, denn außer Corona gibt’s so gut wie kein anderes Thema mehr. Sämtliche Veranstaltungen wie etwa Messen, Feste und Fußball werden bis auf Weiteres abgesagt. Hamsterkäufe, Klopapier. Digitaler Unterricht, Videokonferenzen und gefühlte eine Million Filmchen und Fotos auf WhatsApp, mit denen man versucht, die Pandemie wegzulachen. Not und Langeweile machen erfinderisch.
Die Krise mit der "Frise" und der allmorgendliche Blick auf die Waage. "Wir waren faul wie die Waschbären", heißt es später in einem Clip der Bundesregierung. Von wegen: endlich mal die Bude ausmisten und renovieren. Häusliche Gewalt? Gute Bücher! Und über allem die bange Frage: Wie lange soll dieser Scheiß eigentlich dauern? +++