FRANKFURT AM MAIN

Autonomes Shuttle „EASY“ befährt Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt

Foto: RMV/Arne Landwehr


Montag, 01.02.2021

FRANKFURT AM MAIN - Das autonome Shuttle EASY des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) nimmt Kurs auf einen weiteren Meilenstein: Beim in dieser Woche gestarteten Einsatz auf dem Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) im Frankfurter Stadtteil Rödelheim werden bald die ersten Fahrzeuge ganz ohne Operator an Bord unterwegs sein.

 „In den bisherigen Tests haben wir viel über die Fahrzeugtechnik und die Erwartungen unserer Fahrgäste gelernt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Auf dem Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt testen wir nun erstmals, wie die autonomen Fahrzeuge ohne Operator an Bord fahren und stattdessen zentral von einer Leitstelle überwacht werden. Für die Mobilität der Zukunft ist das ein wichtiger Meilenstein: Schließlich entfalten die Shuttles dann ihr volles Potenzial, wenn sie vollautonom und am besten auf Abruf den Bus- und Bahnbetrieb in den Randlagen und ländlichen Gebieten ergänzen.“

Bislang ist für den Betrieb autonomer Shuttles zur Sicherheit ein Operator an Bord rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt. Um den nächsten Entwicklungsschritt zu bewältigen, ist ein sicherer Betrieb ohne Operator an Bord in mehreren, immer komplexer werdenden Betriebssituationen auf einem definierten Testfeld nachzuweisen. Dazu eignet sich das Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt hervorragend. Damit die Shuttles dort bald ohne Begleitperson fahren dürfen, müssen sie zunächst 200 Übungsstunden mit Operator absolvieren. Danach beginnt der vollautonome Fahrtbetrieb.

Details zum Testfeld

„Ein Test im No-Operator-Betrieb ist der notwendige nächste Schritt der von uns schon am Mainufer erprobten neuen Technologie“, erklärt VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer. „Unsere weitläufige Stadtbahnzentralwerkstatt bietet uns dabei perfekte Testoptionen: Wir haben eine gut einen Kilometer lange Fahrstrecke mit insgesamt fünf Haltestellen eingerichtet. Die Fahrzeuge müssen an den Endpunkten jeweils wenden; je nach Bedarf können aber auch noch diverse reale Betriebssituationen nachgestellt werden.“ Neben der Bereitstellung und technischen Betreuung des autonomen Testfelds leistet die VGF einen weiteren wichtigen Beitrag: Sie hat – wie schon beim Testbetrieb am Frankfurter Mainufer 2020 – Operatoren ausgebildet und stellt sie zur Verfügung.

Denn: Operatoren sind auch zum Kennenlernen der Strecke bei diesem Testfeld zunächst an Bord jedes der beiden Shuttles vorgesehen. Doch wenn die Fahrzeuge erfolgreich 200 Fahrstunden absolviert haben, dürfen sie wirklich autonom fahren. Ein Operator wird ihre Bewegungen dann von einer Leitstelle im Gebäude der Stadtbahnzentralwerkstatt aus verfolgen. Die VGF wird den autonomen Betrieb dabei auch in Bezug auf notwendige Genehmigungen und Begutachtungen in der Betreiberrolle begleiten. Wurde auch hier ausreichend Erfahrung gesammelt, dürfen Fahrgäste die autonom fahrenden Kleinbusse benutzen.

Die Erkenntnisse des autonomen Testfeldes wird die EASY-Projektgruppe der Fachwelt zur Verfügung stellen.

Über das Pilotprojekt EASY

EASY (Electric Autonomous Shuttle for You) ist ein Pilotprojekt zum Test von autonomen Fahrzeugen und ihrer Nutzbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr. Mit wechselnden lokalen Partnern untersucht der RMV im gesamten Verbundgebiet, wie sich autonome Fahrzeuge unter welchen Umständen in den öffentlichen Nahverkehr eingliedern lassen. Für das Testfeld auf dem Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt hat der Verbund sich mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) zusammengetan, die VGF stellt die Operatoren sowie das Testfeld auf ihrem Betriebsgelände zur Verfügung. Das RMV-Tochterunternehmen rms übernimmt in dem Projekt die Gesamtleitung und die RMV-Tochter fahma den Kauf und die Bereitstellung der Fahrzeuge. (pm) +++

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