SCHLÜCHTERN

Königlich auf historischem Grund - Queen rockte den Degenfelder Galgenacker in Hinkelhof

Die KUKI Besucher auf dem Galgenfeld - Fotos: Walter Dörr


Samstag, 20.07.2019
von Walter Dörr

SCHLÜCHTERN - Die Musik von Queen, der in 1970 gegründeten britischen Rockband, ist immer noch in aller Ohren. So kamen am Freitagabend unter dunklem Himmel, über 400 Besucher am Galgenberg im Schlüchterner Stadtteil Vollmerz/Hinkelhof zusammen, um sich vom Rhythmus der Band mitreisen zu lassen. Ganz vereint im „We will rock you“-Fieber. Zum Auftakt des diesjährigen Festivals „Rock am Hinkelhof, Vol. 17“ machte KUKI on Tour (Kultur und Kino Schlüchtern e.V.) auf dem Festivalgelände Station und zeigte dort erstmals Open Air einen Film. 

Der letzte Galgen wurde auf dem Galgenberg bei Schlüchtern 1682 aufgestellt – aber nur zur Abschreckung der Bevölkerung, denn in den Degenfeldischen Gerichtsakten ist kein Fall, der am Galgen endete, beschrieben. Die Degenfelder sind also seit über vier Jahrhunderten liebe Menschen. Und sie haben auch kein Problem damit, mit Gästen am Galgenacker fröhlich zu feiern. Dem Musikfestival „Rock am Hinkelhof“ einen Open-Air-Filmabend voranzustellen, wurde von den zahlreichen Besuchern als eine gute Idee angesehen. Die Filmauswahl vom KUKI war sehr passend: Bohemian Rhapsody. 

Die bewegende Geschichte von Freddie Mercury von der Gründung der Band „Queen“ bis zum Auftritt bei Live Aid, dem größten Wohltätigkeitskonzert aller Zeiten am 13. Juli 1985 zugunsten Afrikas. Mercury, einer der bedeutendsten Rocksänger und eigenwilliger und erfolgreicher Komponist der 1970er und 1980er Jahre, ist am 23. November 1991 an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung gestorben. Der Film beginnt mit dem Anheuern des damals noch Farrokh Bulsara heißenden Design-Studenten bei der Band „Smile“. Für Großes – nein, "das Größte", wie es Mercury anstrebte – wurde die Formation in „Queen“ umbenannt. Einen Blick hinter die Kulissen auf die menschlichen Zerwürfnisse, männliche und weibliche Zuneigungen, Genüsse und Exzesse gewehrt das biografische Filmdrama – und natürlich erinnert es an die großen Gastspiele von Queen vor Hunderttausenden von begeisterten Fans. Die Ur-Besetzung mit Brian May, Roger Taylor, John Deacon und Freddie Mercury hielt über zwanzig Jahre, hat sich dann aber im Laufe der Zeit aus menschlichen Gründen geändert. Ein Grund für stilistische Veränderungen der Band war natürlich Freddie Mercury’s Tod. Die von ihm komponierten Welthits „Bohemian Rhapsody“ (1975) oder „We are the Champions“ (1977) sind nach Jahrzehnten immer noch kult. Bei den Golden Globe Awards 2019 und der Oskarverleihung 2019 wurde der Film „Bohemian Rhapsody“ bzw. Darsteller darin ausgezeichnet.

Bis es in Hinkelhof dunkel wurde, unterhielt der Schlüchterner Andreas Elm mit seiner Akustikgitarre die Gäste. Für das leibliche Wohl der Besucher in der bestuhlten Festival-Arena war mit speziellem Festivalbier und Weinen sowie Bratwürsten und Snacks bestens gesorgt. Ein atemberaubender Sonnenuntergang färbte den Himmel über dem Hauberg glutrot. Dann wurde es Nacht und auf der 60 Quadratmeter großen aufgeblasenen Leinwand begann die Filmvorführung – mitreißend die Dramatik und vor allem die laute Musik von Queen. Nicht live, das kann sich der junge Verein „Rock am Hinkelhof“ nicht leisten, aber zu sehen und hören auf der gigantischen Leinwand vor der Live-Bühne war ein Erlebnis.

Am heutigen Samstag steigt ab 14 Uhr das 17. Festival „Rock am Hinkelhof“ mit den Bands Blockhelden, Tremaire, Uncle Paddy, Die Förster vom Silberwald, Reiche Söhne, Roskönig, Triddana und natürlich der Hausband „The Sick Rats“. Das Opening liefern die „BlechBRASSers“ und machen stimmungsvolle moderne Blechblasmusik. Hinkelhof rockt mit zehn Stunden Livemusik – und sicherlich vielen Besuchern.+++

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