Das Virus gemeinsam bekämpfen- Globale Impfstrategie gegen COVID-19
Freitag, 12.02.2021
FRANKFURT AM MAIN -
„Diese Pandemie ist eine globale Herausforderung, deshalb ist
klar, dass auch die Lösung nur eine globale Initiative sein kann. Nur wenn alle
Menschen weltweit geimpft werden können, sind wir auch in Europa sicher vor dem
Corona-Virus und immer gefährlicheren Mutationen. Es geht darum, Menschenleben
zu retten und diese Krise schnell zu beenden. Der Wettlauf gegen die Zeit und
gegen weitere Mutationen muss gewonnen werden und dabei kann es keine Tabus
geben. Deshalb brauchen wir endlich eine Impfstrategie, die auch den Globalen
Süden als Partner miteinschließt“, erklärt Udo Bullmann, Mitglied des
Europäischen Parlaments den Hintergrund seiner Initiative, die er im
internationalen Netzwerk der sozialdemokratischen Parteien „Progressive
Alliance“ (einem weltweiten Verbund von über 140 sozialdemokratischer Parteien
und Regionalverbänden) angestoßen hat.
Die sozialdemokratischen Parteien fordern eine massive Ausweitung
der Herstellungskapazitäten für Impfstoffe. Die freiwillige Zusammenarbeit der
Hersteller wird begrüßt, wo nötig sollen aber auch Produktionen an andere
Impfstoffhersteller und Pharmaunternehmen über Lizenzen ausgelagert
werden. Damit in geeigneten Produktionsstätten überall auf der Welt
produziert werden kann, darf auch die zeitlich befristete Weitergabe von
Patenten und Produktionswissen kein Tabu sein. Bei der Verteilung der
Impfstoffe darf es nicht länger auf die Finanzkraft der nachfragenden Länder
ankommen. Besonders gefährdete Gruppen, wie Menschen im Gesundheitswesen
und in anderen dem Virus besonders ausgesetzten Berufsgruppen,
müssen weltweit zuerst Zugang zu Impfstoffen erhalten. Dabei soll die Strategie
der internationalen Impfallianz COVAX eine faire Verteilung und eine solide
Versorgung gewährleisten. Ihre Zahlungsengpässe müssen umgehend beseitigt
werden. Die Mitglieder der Progressiven Allianz setzen sich in ihren
vielfältigen Funktionen dafür ein, zusammen mit der Welthandelsorganisation
unbürokratisch Produktionsausweitungen zu ermöglichen und über die
Weltgesundheitsorganisation die Impfstoffversorgung mit Finanzmitteln und
Know-How auszustatten. Solidarität statt Impfnationalismus ist die einzige
Möglichkeit, um diese Krise zu beenden.
Laut Progressiver Allianz muss es das Ziel der Zusammenarbeit mit den Ländern des Globalen Südens sein, auch dort eine funktionierende öffentliche Gesundheitsfürsorge zu organisieren, um Covid-19 möglichst schnell zu überwinden, aber auch um für die nächste Pandemie gewappnet zu sein. „Der Schutz von Menschen muss an erster Stelle stehen. Das wird uns nur gelingen, wenn Impfstoffe gegen die Pandemie weltweit zu einem öffentlichen Gut werden, zu dem alle gleichen Zugang haben“, so Udo Bullmann abschließend.
Die Progressive Allianz ist der internationale Zusammenschluss von über 140 sozialdemokratischen, sozialistischen und progressiven Parteien und Regionalverbänden. Sie wurde am 22. Mai 2013 in Leipzig gegründet und hat ihren Sitz im Willy-Brandt-Haus in Berlin. (pm) +++