HANAU

Besuch beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst

Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel besuchen Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in der Hospitalstraße 2 in Hanau. - Foto: Stadt Hanau


Dienstag, 16.02.2021

HANAU - Den Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar nahmen die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel zum Anlass, den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in der Hospitalstraße 2 in Hanau zu besuchen. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Frage: "Wie kommt der gemeinnützige Verein durch die Pandemie?"

Lisa Criseo-Brack und ihre Kollegin Sabrina Schwanebeck berichteten aus ihrem Alltag: "Wir unterstützen derzeit 21 Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern oder Jugendlichen. Unsere rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer besuchen die Familien normalerweise zu Hause und unterstützen sie auf vielfältige Art und Weise. Dabei haben wir immer die ganze Familie im Fokus." Neben der Betreuung der erkrankten Kinder könne das auch Beschäftigung mit deren Geschwistern sein oder die Unterstützung der Eltern.

"Durch Corona hat sich auch unsere Arbeit sehr verändert", berichtet Criseo-Brack: Die corona-bedingte Isolation sei für Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern eine schlimme zusätzliche Belastung berichtet sie. "Zum einen müssen alle Familienmitglieder noch vorsichtiger sein als andere, weil sie ein krankes Kind zu Hause haben, zum anderen fehlt die Unterstützung und der Austausch mit anderen sowie natürlich die Möglichkeit sich zu entspannen und mal auf andere Gedanken zu kommen."

Die Angst der Familien vor der Ansteckung mit Corona sei sehr hoch. "Aktuell haben unsere ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter nur zu sechs Familien persönlichen Kontakt vor Ort." Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen seien zumeist schon älter und gehörten somit oft ebenfalls zu den Risikopersonen. "Doch wir versuchen mit den Familien und den Ehrenamtlichen per Brief, E-Mail, Telefon und Videokonferenz im Kontakt zu bleiben. Das klappt zunehmend besser", berichtet ihre Kollegin Sabrina Schwanebeck.

Criseo-Brack bedankte sich herzlich bei der Stadt Hanau für die Unterstützung: Wir fühlen uns hier gut aufgehoben und finden bei der Stadt immer einen Ansprechpartner für unsere Anliegen. Die 30.000 Euro, die unser Verein über das Corona-Hilfspaket der Stadt Hanau bekommen hat, waren eine sehr große Hilfe und haben uns eine Last vom Herzen genommen." Aufgrund von Corona habe man keine Benefizveranstaltungen machen können, um Spenden zu sammeln, berichtet Schwanebeck. Sie sei jedoch freudig überrascht, dass die Spendenbereitschaft der privaten Unterstützer*innen nicht eingebrochen sei: "Sie haben uns auch in der Krise nicht vergessen. Das freut uns sehr!"

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck dankten den Koordinatorinnen des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes für ihr Engagement und ihre gute Arbeit: "Insbesondere in diesen schwierigen Zeiten, ist jede Unterstützung, die betroffene Familien erhalten können sehr wichtig. Es gut zu wissen, dass hier immer kompetente Ansprechpartnerinnen und ein offenes Ohr für sie gibt!"

Der Deutsche Kinderhospizverein

Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. bietet heute ein Forum, in dem sich betroffene Familien in ähnlicher Lebenslage austauschen und vernetzen können. Er begleitet die Familien ab der Diagnose bis über den Tod der Kinder hinaus und stärkt die Selbsthilfe.

Er ist Anlaufstelle für betroffene Familien, betreibt über 30 ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste und bietet über die Deutsche Kinderhospizakademie Seminar- und Bildungsangebote an.

Über eine breite Öffentlichkeitsarbeit regt er die Gesellschaft zu einem offenen und informierten Umgang mit dem Thema "Sterben und Tod von Kindern" an und vertritt die Interessen der betroffenen Familien in Gesellschaft und Politik. Als gemeinnütziger Verein ist seine Arbeit von Spenden abhängig. (pm) +++

 

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