FULDA/HANAU

Glockengeläut: Terroranschlag in Hanau vor einem Jahr

Gedenken an den 19. Februar 2020: Glockengeläut der katholischen und evangelischen Kirchen in Hanau - Angebote und Aktionen - Archivfoto KN/Tobias Rehbein


Donnerstag, 18.02.2021

FULDA/HANAU - Die Katholischen Kirchen in Hanau und Umgebung und die Evangelischen Kirchen werden am Freitag, 19.02.2021, mit einem gemeinsamen Glockengeläut an den Terroranschlag in Hanau vor einem Jahr erinnern. Um 19.02 Uhr werden die Kirchenglocken für genau 5 Minuten läuten (das ist die von der Polizei ermittelte Tatzeit) - zum Gedenken der Opfer und für Toleranz, Respekt und ein friedvolles Miteinander.

Mit zahlreichen weiteren Angeboten und Aktionen erinnern die katholischen Kirchengemeinden darüber hinaus an die schrecklichen Ereignisse. Die Kirchengemeinde St. Elisabeth Hanau wird mit einer Eucharistiefeier um 8.30 Uhr an den Anschlag zurückdenken, danach werden Jugendliche, die einige der Opfer aus ihrem Schuljahrgang kannten, am Tatort ein eigenes Schriftstück ablegen und eine Kerze entzünden. Die Citypastoral Hanau wird an der Hanauer Stadtpfarrkirche Mariae Namen ein großes Banner mit einem Zitat aus dem Friedensgebet des Hl. Franziskus anbringen: „Ich bin ein Werkzeug deines Friedens“. In Maintal laden die Gemeinden um 18.00 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Evangelische Kirche nach Dörnigheim ein. - Die Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Kleinauheim, begeht um 19.00 Uhr einen Kreuzweg mit Opfergedenken, ebenso die Gemeinde St. Nikolaus, Hanau-Steinheim. Im Anschluss daran wird hier eine Heilige Messe gefeiert.

Die katholische Kirche in Hanau beteiligt sich auch an einer gemeinsamen Videokonferenz des runden Tischs der Religionen über die Kanäle der Stadt. In und vor den Gotteshäusern sind diejenigen zu sehen, die in ihren Gemeinden Verantwortung tragen. Sie tragen Sätze aus einem gemeinsamen Text vor: Die Vertreter der katholischen Kirche sagen die Sätze vor der Stadtpfarrkirche Mariae Namen: „Wir beten in unterschiedlichen Kirchen, Moscheen, Andachtsräumen und der Synagoge. Uns eint der Wunsch nach Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe. Die Toten waren keine Fremden. Sie gehörten zu uns. Zu unserem Leben. Zu unserer Stadt.“ – „Vielfalt macht uns aus. Wir lassen uns nicht spalten. Wir stehen zusammen.“

Der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber hatte bei seinem kürzlichen Besuch in Hanau ebenfalls der Opfer des rassistischen Anschlags gedacht. „Rassismus darf in unseren Städten keinen Platz haben. Gerade Hanau steht für Vielfalt und Toleranz. Wir müssen wach und aufmerksam bleiben und über alle Grenzen von Religionen und Weltanschauungen zusammenstehen!“, so Bischof Gerber. Am Anschlagsort verweilte der Bischof im stillen Gebet und Gedenken und stellte eine brennende Kerze an der Gedenkstätte mit den Bildern der Opfer ab. (PM) +++

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