FRANKFURT AM MAIN

Luftfracht am Flughafen Frankfurt ist Teil der Pandemiebekämpfung

Air Cargo Community Frankfurt stellt ihre Anliegen Politik und Behörden vor. - Archivfoto KN/Tobias Rehbein


Samstag, 20.02.2021

FRANKFURT AM MAIN - „Luftfracht am Flughafen Frankfurt erfährt aktuell die „geballte Ladung“ mit dem bislang höchsten Frachtaufkommen am Standort in einem Januar – und das trotz knapper Kapazität in der Luft“, sagt Patrik Tschirch, Vorstandsvorsitzender der Air Cargo Community Frankfurt e.V. und Geschäftsführer der LUG aircargo handling GmbH. Im Rahmen des 4. Regionalevents zu Luftfracht tauschten sich die Luftfrachtmacher mit Politikern aus Region und dem Bund, Vertretern von Behörden und Verbänden sowie Medien aus. Im Fokus der Internetkonferenz stand dieses Mal die Stärkung der Luftfracht in Frankfurt während der Corona-Pandemie.

Aufgrund der erschwerten interkontinentalen Transportwege stellt Luftfracht auch in der Pandemie die Anbindung an globale Märkte sicher und ist gefragt wie selten zuvor. „Alle Partner am Standort stellen sich gemeinsam den besonderen Herausforderungen, die die anhaltend große Nachfrage mit sich bringt. Die Beteiligten arbeiten unter Hochdruck und sehr flexibel und sorgen durch einen engen Austausch für eine funktionierende Luftfracht-Community am Flughafen Frankfurt. Dabei verfolgen wir bereits seit Jahren gemeinsame Ziele, insbesondere auch in Bezug auf pharmazeutische Sendungen.“ 

Als Europas Pharma-Drehscheibe Nr. 1 ist Frankfurt in der Pandemie optimal aufgestellt – auch für Corona-Impfstoffe, die zum Teil extrem tiefgekühlt werden müssen. Der Hub zeichnet sich durch die weltweit größte temperaturgeführte Infrastruktur an einem Flughafen, etablierte Abläufe und viele für Pharmatransporte zertifizierte Airlines, Abfertiger und Spediteure aus. Außerdem befindet sich im Umkreis von 250 Kilometern eine Vielzahl global tätiger Pharmaunternehmen, einschließlich bekannter Hersteller von Covid-19-Impfstoffen.

Jährlich werden rund 120.000 Tonnen Pharmazeutika am Flughafen umgeschlagen. Aktuell gehören dazu vor allem Roh- und Ausgangsstoffe, Proben, Medikamente zur Behandlung schwerer Coronasymptome, aber auch Testkits, Schutzausrüstung oder medizinische Geräte.

Die Transportkapazität für Luftfracht ist seit März letztes Jahr sehr knapp, da in Frankfurt normalerweise etwa 40 Prozent Fracht im Unterdeck von Passagiermaschinen transportiert wird. Als Notlösung haben seit März 2020 zusätzlich rund 9.500 nur mit Fracht beladene Passagiermaschinen Schutzausrüstung, Pharmazeutika sowie Industrie- und Handelsgüter von und nach Frankfurt transportiert.

„Luftfracht ist Teil der globalen Pandemiebekämpfung und wichtig für die wirtschaftliche Stabilität der Region, Deutschlands und weit darüber hinaus“, sagt Dr. Pierre Dominique Prümm, stellvertretender Vorsitzender der Air Cargo Community sowie Vorstandsmitglied der Fraport AG. „Damit dies optimal möglich ist, braucht es grenzüberschreitend einheitliche und verlässliche Regeln. Handlungsbedarf herrscht beispielsweise bei Einreisebedingungen für Logistikmitarbeiter, internationale Sicherheitsbestimmungen für Impfstofftransporte oder bei Ausnahmen für gemischte Luftfrachttransporte per LKW an Sonn- und Feiertagen. Der derzeitige Flickenteppich von regionalen Einzelvorschriften erschwert uns das Aufrechterhalten der Logistikketten. Hier können wir in Deutschland noch besser werden.“

Zur Stärkung des Standortes appellierten die Veranstalter zudem an Politiker und Behörden, noch enger als bisher zusammenzuarbeiten, gemeinsame Lösungen zu finden bei Fragen der Verkehrsführung über Personalthemen bis hin zu Klima- und Lärmschutz. Darüber hinaus sei die Forcierung des digitalen Datenaustauschs auch mit Behörden eine wichtige Voraussetzung für einen effizienteren Umschlag der Fracht. (PM) +++

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