LANGENSELBOLD

Bürgermeister- und Gemeindeportrait: Bürgermeister Jörg Muth

Bürgermeister Jörg Muth befindet sich in seiner letzten Amtsperiode. Ab Juni 2020 geht er in Pension. - Fotos: Joana Gibbe


Dienstag, 23.07.2019
von Joana Gibbe

LANGENSELBOLD - Aus vier ehemaligen Ortsteilen schloss sich nach dem 30-jährigen Krieg die Kernstadt Langenselbold zusammen. Rund 14.200 Einwohner leben derzeit in der schönen Stadt, über die Bürgermeister Jörg Muth (CDU) seit 2008 wacht. Seit 2007 ist der 60-jährige in zweiter Ehe verheiratet.


Was gibt es zur Geschichte der Gemeinde zu erzählen?

Langenselbold ist das erste Mal urkundlich erwähnt worden 1108 mit dem Kloster, das hier in Langenselbold ansässig war und viele Höfe gegründet hat, die Marienkirche in Gelnhausen gestiftet und Weingüter im Rheingau gehabt. Es war ein Prämonstratenser Kloster und ist im 30-jährigen Krieg und den Bauernkriegen zerstört worden. Das ist die Keimzelle von Langenselbold. Daraus sind dann vier Ortsteile entstanden, Hausen, Hinserdorf, Oberdorf und Klosterberg und die sind im Laufe der Jahrhunderte zu Langenselbold zusammengewachsen.


Wodurch zeichnet sich die Gemeinde aus?

Durch seine gute Lage im Raum. Wir haben zwei Autobahnanbindungen an die A45 und die A66. Durch die Regionalexpress-Station, durch sein kontinuierliches Wachstum in Gewerbeflächen und Bauflächen, durch seine gute soziale Infrastruktur, durch seine ärztliche Versorgung und auch durch die Versorgung des täglichen Bedarfs und natürlich auch, durch seine ideale Lage zwischen dem guten Verkehrsanschluss und dem Übergang ins Ronneburger Hügelland, in den Vogelsberg und in den Spessart, also schöner kann man nicht wohnen.


Welche Highlights gibt es hier? Was sind Ihre persönlichen Lieblingsplätze in der Gemeinde?

Auf jeden Fall das Schloss, den Schlosspark, die evangelische Kirche, den Kinzigsee und die Gründauaue, die wir im Rahmen des Hessentages umgestaltet haben, und generell kann man durch die Stadt fahren und schöne Gebäude sehen und schöne Baugebiete.

Ein schöner Fleck ist auch der Birkenweiher und wo ich sehr gerne spazieren gehe, ist über den Weinberg, in den Wald rein zum Wasserturm und runter zu den Höfen, das ist eine schöne Strecke.


Wo wollen Sie mit der Gemeinde in Zukunft hin? Welche Ziele gibt es für die Gemeinde?

Es wäre schön, wenn die Stadt Langenselbold mal Mittelzentrum werden würde, dann hätten wir gute Ausgangspositionen, um auch höherwertige Nutzungen anzusiedeln, wir würden auch einen höheren Landeszuschuss bekommen, hätten mehr Schwergewicht in der politischen Wirkung und in der Ansiedlung von Unternehmen und vor allen Dingen würde ich Langenselbold gerne weiterhin so mit Maß entwickeln bis 16.000 oder 17.000 Einwohner, dass sich alles noch in Balance hält zwischen schönem und funktionalem Wohnen.


Was steht hier in nächster Zeit an?

Wir entwickeln zurzeit zwei Gewerbegebiete, eins ist schon als Bebauungsplan beschlossen, da wollen wir jetzt in die Erschließung gehen, das ist das Baugebiet Business Park mit 8,5 Hektar. Dann entwickeln wir einen Bebauungsplan Gewerbegebiet mit 27 Hektar, da ist das Ziel, das in 2021 abzuschließen. Wohnbaugebiet Niedertal vier und fünf soll 2020 angefangen werden. Ein Ärztezentrum würde ich gerne noch bauen, ein Kindergarten wird gebaut in Niedertal drei und noch viele kleine anderen Bausteine.

Wir haben ein großes kulturelles Spektrum, es gibt viele Veranstaltungen hier im Schlosspark, es gibt aber keine Kerb oder sowas. Wir haben den Tag der Vereine, den Erdbeersonntag und das Weinfest.


Was sind Ihre Interessen als Bürgermeister/in und privat?

Also mein Interesse als Bürgermeister ist es, zum Wohle der Stadt Langenselbold zu arbeiten und privat gehe ich gerne spazieren, fahre gerne Fahrrad und mache gerne Gartenarbeit.


Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Eigentlich hatte ich nie eine klare Richtung, ich habe Abitur gemacht, dann haben Freunde BWL und VWL studiert und das habe ich dann auch einfach gemacht, aber ich habe dann gemerkt, dass das nicht so die richtige Berufswahl für die Zukunft wäre und habe dann noch Stadtplanung und Siedlungsentwicklung studiert und das war wirklich eine gute Entscheidung und das ist auch so mein Schwerpunkt der politischen Arbeit als Bürgermeister.


Wie sind Sie Bürgermeister/in geworden, welchen Werdegang haben Sie hinter sich?

Wie schon erwähnt habe ich Stadtplanung und Siedlungsentwicklung studiert. Ich habe dann im Bauamt als Bauamtsleiter gearbeitet und Heiko Kasseckert war Bürgermeister. Dann kam der Hessentag und er hat mir vorgeschlagen Stadtrat zu werden und dann bin ich vom Parlament auch zum ersten Stadtrat gewählt worden und danach ist Heiko Kasseckert nach Frankfurt gegangen und dann war es eigentlich eine logische Folge, dass ich als Bürgermeister kandidiere und das habe ich auch gerne gemacht und bin nun seit 2008 Bürgermeister.


Was sind Ihre Zukunftsvisionen für die Gemeinde und für Sie als Privatperson?

Am 31. Mai 2020 ist mein letzter Arbeitstag und dann gehe ich in die Pension und möchte dann auch mehr Zweisamkeit mit meiner Frau genießen und einfach auch den Lebensabend. 15 Jahre Hauptamtlicher, da bleibt so einiges, privates auf der Strecke und das möchte ich wieder ausgleichen. Ich würde irgendwann auch gerne ehrenamtlich in einer Schule arbeiten, dass man nicht ganz so ohne Verantwortung ist.


Wenn Sie sich eine Superkraft aussuchen könnten, welche würden Sie wählen und wieso?

Unsichtbar wäre schon nicht schlecht. Man kommt überall hin, ohne gesehen zu werden, bekommt vieles mit, ohne dass es die anderen merken. Das hat schon was.


Was halten Sie denn von unserem neuen Format „Kinzig.News“?

Also generell finde ich eine gute Informationsstrategie immer wichtig für die Bevölkerung, gerade weil wir in einer schnelllebigen Zeit leben. Es ist aber wichtig, eine vielfältige Meinungsbildung zu haben und da ist es gut, wenn ein neues Publikationsorgan dazukommt.

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