WÄCHTERSBACH

Mahnwache am Tatort: 500 Menschen verurteilen Fremdenfeindlichkeit

Fotos: Hans-Hubertus Braune


Dienstag, 23.07.2019
von hans.braune

WÄCHTERSBACH - Rund 500 Menschen haben am Dienstagabend in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis) ein eindrucksvolles Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Sie folgten dem kurzfristigen Aufruf der Stadt, dem Main-Kinzig-Kreis und der Kirchen in Wächtersbach trotz der Hitze. Während einer Mahnwache am Tatort in der Industriestraße rief der Landrat die Menschen dazu auf, sich von der Tat nicht einschüchtern zu lassen. Keiner brauche Angst zu haben in Wächtersbach und im Main-Kinzig-Kreis, sagte Thorsten Stolz.

Neben dem Landrat sprachen auch Bürgermeister Andreas Weiher und als Vertreterin der Kirchen, Pfarrerin Beate Rilke (evangelische Kirchengemeinde Wächtersbach) zu den Menschen, die teilweise selbst gestaltete Plakate dabei hatten. "Ich will kein Rassismus in Wächtersbach", stand einem Plakat, welches ein kleines Mädchen hoch hielt. Auch zahlreiche Flüchtlinge kamen neben zahlreichen Bürgern, Vertretern von den Parteien im Stadtparlament und Vereinen zu der Mahnwache.

Ein 55-jähriger Mann aus Biebergemünd (Main-Kinzig-Kreis) hatte am Montagmittag aus einem Auto heraus auf einen Mann aus Eritrea geschossen und den jungen Mann (26) und verletzten diesen schwer. Wenig später nahm er sich in Biebergemünd selbst das Leben. Laut Generalstaatsanwaltschaft habe der Mann aus fremdenfeindlichen Motiven gehandelt. Viele Menschen zeigten sich geschockt von der Gewalt. 

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier verurteilt aufs Schärfste den mutmaßlich rassistisch motivierten Mordanschlag in Wächtersbach.

„Dass ein Mensch einzig wegen seiner Hautfarbe auf offener Straße angeschossen wird, ist entsetzlich. Es ist unsäglich, wenn aus rassistischer Hetze Gewalt entsteht. Die hessischen Sicherheitsbehörden tun alles, um diese augenscheinlich fremdenfeindlich motivierte Straftat in Wächtersbach und ihre Hintergründe restlos aufzuklären. Dem Opfer wünsche ich eine schnelle Genesung“, so Bouffier. „Rechtsextremismus und Rassismus müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln und einer breiten gesellschaftlich-politischen Diskussion bekämpft werden. Extremismus geht nicht erst bei physischer Gewalt los, sondern schon bei Ausgrenzungen oder dem Aufruf zu Hass. Die Hessische Landesregierung hat es sich bereits seit vielen Jahren zur Daueraufgabe gemacht, diesem zu begegnen und wird dies weiterhin umso entschiedener tun.“ +++

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