HANAU

40 Millionen Euro für Neubau: St. Vinzenz-Krankenhaus soll Tradition und Moderne vereinen

Baustelle des Neubaus vom St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau - Fotos: Marius Auth


Donnerstag, 25.07.2019
von Marius Auth

HANAU - Der Neubau des St. Vinzenz-Krankenhauses kostet 40 Millionen Euro und soll ab dem ersten Quartal 2020 eine verbesserte Behandlungsqualität für Patienten sicherstellen. Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Sammet erklärt beim Baustellenrundgang, wie im Traditionshaus Hightech und Humanität zusammengehen sollen.

Seit 1887 werden im St. Vinzenz-Krankenhaus Patienten behandelt. Die ambulante Krankenpflege wurde von Vinzentinerinnen übernommen, deren Mutterhaus in Fulda ein Anwesen erworben hatte, dessen Kapazitäten schon bald erschöpft sein sollten: Neben einem kleinen Bürgerhospital und dem alten Landkrankenhaus war das St. Vinzenz-Krankenhaus damals für die Bevölkerung die einzige Anlaufstelle in Hanau. In der Krankenhaus-Kapelle erinnert eine Pietà an das Leitbild des Hauses: "Christliche Werte sind die Grundlage unseres Handelns. Mitmenschlichkeit und Wertschätzung wurden in den 130 Jahren unseres Bestehens maßgeblich vom Geist der Ordensschwestern geprägt - das wird bleiben, auch wenn das Krankenhaus über die Zeit komplett erneuert wurde", erklärt Geschäftsführer Michael Sammet. Im inzwischen antiquiert wirkenden Funktionsbau aus dem Jahr 1982 lässt sich der Baufortschritt am eingerüsteten Neubau verfolgen, der im ersten Quartal 2020 auf insgesamt vier Stockwerken modernste Behandlungsstandards bieten wird. 40 Millionen Euro werden dafür investiert - die umfassende Modernisierung des Traditionshauses wird damit über einen Zeitraum von 10 Jahren insgesamt 70 Millionen Euro gekostet haben.

St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau
St. Vinzenz-Krankenhaus Hanau
Michael Sammet, Geschäftsführer des St. Vinzenz-Krankenhauses Hanau
Michael Sammet, Geschäftsführer des St. Vinzenz-Krankenhauses Hanau
Um für den vierstöckigen Neubau Platz zu schaffen, mussten ältere Gebäude abgerissen werden
Um für den vierstöckigen Neubau Platz zu schaffen, mussten ältere Gebäude abgerissen werden

Im Jahr 2009 wurde mit der Einweihung des neuen Nord-Ost-Flügels die größte Baumaßnahme nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossen, im zweiten Abschnitt wurden eine neue Küche (2016) und ein modernes Bettenhaus (2017) in Betrieb genommen. "Bis dahin hatten wir teilweise noch Fünfbettzimmer ohne Nasszelle, wie in den Anfangstagen. Die Modernisierung hat für einheitliche Standards gesorgt, der Neubau wird das fortführen - auch was die Philosophie betrifft." Im vierstöckigen Neubau, für den alte Gebäude an der Nussallee und der Bleichstraße weichen mussten, soll schon der Eingangsbereich den Paradigmenwechsel kommunizieren: Eine "Holding Area", in die OP-Patienten zeitnah vor Operationen einbestellt werden, sorgt für mehr Diskretion und entlastet den Stationsbetrieb. 

Zukünftige Eingangshalle im Erdgeschoss
Zukünftige Eingangshalle im Erdgeschoss
Zukünftiger OP-Saal im 1. Obergeschoss - Fotos: Marius Auth
Zukünftiger OP-Saal im 1. Obergeschoss - Fotos: Marius Auth

Im zweiten Obergeschoss kommen die technischen Einrichtungen unter
Im zweiten Obergeschoss kommen die technischen Einrichtungen unter

Im ersten Obergeschoss kommen vier Operationssäle mit modernster Technik unter, im zweiten Obergeschoss die technischen Einrichtungen. "Gerade die Belüftung braucht heute viel Platz in OPs, ein Umbau der bestehenden Anlagen wäre nicht mehr sinnvoll möglich gewesen. Neben einem besseren Luftkonzept sind die neuen OPs auch vorbereitet für die Möglichkeit, durch Kameras Chef- oder Oberarzt unkompliziert aus der Ferne zuzuschalten und so die Operationsqualität zu erhöhen." Eine interdisziplinäre Privatstation im dritten Obergeschoss schließt den Bau ab, der im ersten Quartal 2020 eingeweiht werden soll.

Im dritten Obergeschoss wird eine Privatstation umgesetzt
Im dritten Obergeschoss wird eine Privatstation umgesetzt
Im ersten Quartal 2020 soll der Neubau fertiggestellt sein
Im ersten Quartal 2020 soll der Neubau fertiggestellt sein
1887 werden im St. Vinzenz-Krankenhaus die ersten Patienten behandelt
1887 werden im St. Vinzenz-Krankenhaus die ersten Patienten behandelt

700 Mitarbeiter und 320 Betten versorgen im St. Vinzenz-Krankenhaus jährlich 13.000 vollstationäre sowie 13.000 ambulante Patienten, mehr als 1.000 Geburten im Jahr werden abgewickelt. Im Wettbewerb um Fachkräfte sieht Sammet die vinzentinischen Werte als Vorteil: "Wir behandeln den Menschen ganzheitlich - das merken nicht nur die Patienten, sondern auch die Mitarbeiter. Im Hier und Heute für übergeordnete Werte eintreten, das überzeugt gerade junge Menschen."

Im Funktionsbau aus dem Jahr 1982 (rechts der Neubau)
Im Funktionsbau aus dem Jahr 1982 (rechts der Neubau)
Kapelle des Krankenhauses: Das christliche Menschenbild ist Grundlage des Handelns
Kapelle des Krankenhauses: Das christliche Menschenbild ist Grundlage des Handelns
Pietà in der Kapelle: 'Der Mensch und seine Gesundheit liegen uns ganzheitlich am Herzen'
Pietà in der Kapelle: 'Der Mensch und seine Gesundheit liegen uns ganzheitlich am Herzen'
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