OFFENBACH

Im Eiltempo: Stadt gibt grünes Licht für Schnelltests

Schnelltests bieten mehr Sicherheit. - Symbolbild: Kinzig.News/Hendrik Urbin


Donnerstag, 11.03.2021

OFFENBACH - Als wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung setzen Bundes- und Landesregierung neben den Impfungen künftig auf Corona-Schnelltests auch für Personen ohne Symptome. Nach einigen Abstimmungsrunden hat das Bundesgesundheitsministerium nun am 9. März seine Corona-Virus-Testverordnung veröffentlicht. Jetzt können sich Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal pro Woche kostenfrei testen lassen. Die Tests werden von privaten Dienstleistern erbracht. 

Die Genehmigung zur Durchführung solcher Tests erteilt allerdings die Stadt gemäß einer Allgemeinverfügung, die sich an einem hessenweiten Muster orientiert. „Die Stadt Offenbach hat gestern nur zwei Stunden nach dem Vorliegen des Musters für die Allgemeinverfügung allen Apotheken, Zahnärzten, ärztlich oder zahnärztlich geführte Einrichtungen, medizinischen Laboren sowie Rettungs- und Hilfsorganisationen die Erlaubnis erteilt, Schnelltests in Offenbach durchzuführen“, teilen Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Gesundheitsdezernentin Sabine Groß mit.

„Leider wurde in den vergangenen Wochen teilweise sogar durch den Bundesgesundheitsminister selbst große Verwirrung geschaffen, weil er das grundsätzlich Richtige tat, aber völlig unhaltbare Fristen verkündete. So ist das auch bei der Einführung der Schnelltests“, kommentiert OB Schwenke. „Wir konzentrieren uns daher auf das, was wir als Stadt beitragen können. Am Dienstag war das: sofort genehmigen, was irgendwie geht.“ Welche Apotheken und welche Ärzte jetzt Schnelltests anbieten und ab wann sie das machen, darüber informieren die einzelnen Ärzte und Apotheken selbst. „Aufgrund des vom Bund verursachten zeitlichen Chaos ist aber nicht davon auszugehen, dass alle über Nacht startklar sind. Wir sind daher dankbar, dass auch die Kassenärztliche Vereinigung in ihrem PCR-Testcenter am Main bereits seit Montag POC-Antigen-Schnelltests anbietet. Wir können daher sagen: Wer in Offenbach aktuell einen Schnelltest will oder braucht, bekommt auch einen“, so OB Schwenke weiter. Wartezeiten konnte die Kassenärztliche Vereinigung aber natürlich nicht ausschließen, da niemand weiß, wie viele Menschen gleich in den ersten Tagen kommen werden.

Für Apotheken besteht die Möglichkeit, auch auf Flächen außerhalb der eigenen zurückzugreifen, wenn die eigenen Räume zu klein oder die nötigen Voraussetzungen für Testungen nicht gegeben sind. Zu beachten ist, dass nicht-ärztliches Testpersonal zunächst ärztlich geschult werden muss, um die professionellen Tests durchführen zu können. Die Abrechnung der durchgeführten POC-Antigen-Schnelltests erfolgt mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen.

Die Stadt strebt ein dezentrales Angebot an verschiedenen Stellen in der Stadt an. Schwenke und Groß nahmen in den vergangenen Tagen an zahlreichen Absprachen mit der Landesregierung und anderen Städten teil, um den Testanspruch der Bürgerinnen und Bürger auch in Offenbach sofort umsetzen zu können. „Außer denjenigen, die bereits gestern von uns die Genehmigung erhalten haben, können auch sogenannte „geeignete Dritte“ beauftragt werden“, informiert Gesundheitsdezernentin Groß. „Wir haben daher noch am Dienstagnachmittag einen Projektmanager ernannt, der schon seit heute Morgen den großen Dienstleistern, wie etwa InVitaGO, CentoGene, Med11, dem MVZ und weiteren anbietet, dezentrale Testmöglichkeiten in Offenbach aufzubauen“, so Groß weiter.

Groß betont, warum der Stadt das zügige Vorgehen so wichtig ist: „Nachdem wir lange Zeit erfreulicherweise im Mittelfeld lagen, liegt die Offenbacher Inzidenz aktuell wieder im Spitzenfeld in Hessen. Je mehr Tests wir durchführen, desto mehr positive Fälle können wir aufdecken, die sonst nicht erkannt worden wären, weil beispielsweise keine Symptome vorlagen. Die Schnelltest helfen daher bei der Eindämmung“, so Groß. „Natürlich werden wir zeitnah über Teststellen kommunizieren, sobald wir davon wissen, damit unsere Bürgerinnen und Bürger verschiedene Anlaufstellen finden.“

Bürgermeister und Ordnungsdezernent Peter Freier rechnet vor, welche Dimension von Testkapazitäten jetzt quasi über Nacht aus dem Boden gestampft werden müssen: „Lassen sich 140.000 Offenbacherinnen und Offenbacher mindestens einmal in der Woche testen, würden pro Monat circa 560.000 Schnelltests durchgeführt. Deshalb setzen wir auf möglichst viele Anbieter und auf möglichst dezentrale Angebote.“

Stadtrat Paul-Gerhard Weiß ergänzt zur Frage der Zahl der Tests: „Mit Blick in die Zukunft wird ein negativer Test auch ein Schritt in Richtung Normalität sein. Bundesweit werden Diskussionen darüber geführt, ob ein negativer Test mehr Freiheiten nach sich ziehen kann. Sei es ein Besuch im Restaurant oder im Kino. Allerdings hat das Land Hessen noch nicht mitgeteilt, ob es sich dabei um einen professionell durchgeführten Schnelltest handeln wird oder ob auch ein negativer Selbsttest ausreichen kann.“

Die Allgemeinverfügung sowie die Corona-Virus-Testverordnung des Bundes sind auf der städtischen Homepage unter www.offenbach.de/corona zu finden und beinhalten weiterführende Informationen. Hier werden künftig auch die Teststellen in Offenbach veröffentlicht. +++

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