MAIN-KINZIG-KREIS

Main-Kinzig-Kliniken rüsten sich für Zukunft, aber wirtschaftlich drückt der Schuh

Thorsten Stolz, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Kinzig-Kliniken, und Geschäftsführer Dieter Bartsch. Im Hintergrund der Erweiterungsbau der Klinik in Gelnhausen. - Foto: GNZ


Samstag, 27.07.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung

MAIN-KINZIG-KREIS - Hinter den Main-Kinzig-Kliniken liegt „ein Jahr mit zwei Gesichtern“. So drückt es Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Thorsten Stolz bei der Pressekonferenz zur Bilanz 2018 am Klinik-Standort in Gelnhausen aus. Das vergangene Jahr war „von vielen Herausforderungen, aber auch vielen zukunftsweisenden Entwicklungen geprägt“, sagt Stolz. Erfreulich seien gestiegene Patientenzahlen im stationären Bereich und ein höherer Umsatz. Und die Strategie „Gesunde Kliniken 2020“ mit einem Investitionsvolumen von 75 Millionen Euro nehme weiter Formen an. Allerdings: Trotz des Kreis-Zuschusses von 3,1 Millionen Euro schließen die Kliniken das Geschäftsjahr mit einem Minus von 159.000 Euro ab.

Als Gründe für das Defizit seien insbesondere gestiegene Personalaufwendungen anzusehen: Tariferhöhungen, mehr Mitarbeiter in der Pflege – davon auch kostenintensive Zeitarbeitskräfte, deren Einsatz inzwischen jedoch weitgehend beendet sei. Hinzu kam, dass der Pflegezuschlag durch die Krankenkassen nur teilweise anerkannt wurde. „Der Fehlbetrag ist überwiegend auf externe, einmalige Effekte zurückzuführen“, führt der Landrat aus.

Der Main-Kinzig-Kreis überlegt derzeit, wie er die Kliniken dauerhaft entlasten kann. Laut Zahlen vom 31. Dezember 2018 beläuft sich das aus Eigenmitteln zu finanzierende Darlehen der Kliniken auf etwas unter 20 Millionen Euro – ohne Kassenkredite. Der Kreis als Träger plane derzeit mit einer Million Euro pro Jahr als Zins- und Tilgungszuschuss. Es werde aber auch eine Darlehensübernahme geprüft, so Stolz.

Mit der Strategie „Gesunde Kliniken 2020“ sollen die Krankenhäuser für die Zukunft fit gemacht werden. Abgeschlossen sind bereits die Erweiterung der Kinder- und Frauenklinik und die Aufstockung des Appartementgebäudes in Gelnhausen sowie der Neubau eines Appartementgebäudes und die Erweiterung der Palliativstation und der Medizinischen Klinik in Schlüchtern. Aktuell in Arbeit: Platz für zehn weitere Betten in der Geriatrie in Schlüchtern und vor allem der Neubau in Gelnhausen. Die Fassade ist so gut wie fertig „und gibt unserer Strategie ein Gesicht“, sagt der Landrat. Spätestens im April 2020 soll die zentrale Notaufnahme mit verdoppelter Fläche in Betrieb genommen werden, anschließend schrittweise zwei Stationen mit jeweils 30 zusätzlichen Betten, dann sind es über 500. Und neun Plätze mehr sind in der Intensivstation in Gelnhausen vorgesehen. Das Projekt soll spätestens bis Mitte 2021 fertiggestellt sein. Hinzu kommt noch die Erweiterung der Kinderintensiv- respektive Frühchenstation ab August 2019. „Grundsätzliche liegen wir im Zeitplan“, sagt Geschäftsführer Dieter Bartsch.

Für das laufende Geschäftsjahr der Main-Kinzig-Kliniken zeigen sich Stolz und Bartsch trotz aller Herausforderungen zuversichtlich, dass ein ausgeglichenes Jahresergebnis erreicht wird. Bereits zur Mitte des Jahres seien 500 Patienten mehr versorgt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine