REGION

Baunatal, Alsfeld und Dieburg werden Modellregion für Öffnungsschritte

Symbolbild Tobias Rehbein


Dienstag, 30.03.2021
von MORITZ PAPPERT

REGION - Viele hessische Städte, Kommunen und Regionen hatten sich beworben, Modellregion für weitere Öffnungsschritte zu werden. Baunatal, Alsfeld und Dieburg haben es geschafft. Das gab der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Gesundheitsminister Kai Klose am Dienstag in einer Pressekonferenz bekannt.

"Die Grundüberlegung war, wie kann man in dieser schwierigen Zeit verantworten, trotzdem zu öffnen", sagt Ministerpräsident Volker Bouffier. Es hätten sich einige Regionen und Landkreise gemeldet und ihr Interesse bekundet. "Wir müssen aber die Kirche im Dorf lassen. Auf der anderen Seite wird in Deutschland diskutiert, ob wir den Lockdown verschärfen." Es hätten sich sogar Städte beworben, die eine Ausgangssperre haben und gleichzeitig Modellkommune werden wollten. "Das passt nicht zusammen", sagt Bouffier.

In den drei Kommunen sollen Menschen mit einem negativen Schnelltest zum Beispiel wieder Restaurants, Geschäfte und Kultureinrichtungen besuchen können. Insgesamt hatten sich rund 100 Regionen oder Kommunen beworben. Im Main-Kinzig-Kreis waren es die Städte Hanau und Bad Soden-Salmünster.

Die Kriterien für die Auswahl der Modellregionen:

- das Gesundheitsamt muss zustimmen

- die Sieben-Tage-Inzidenz muss stabil unter 200 liegen 

-  die Modellkommune muss ausreichend Testkapazitäten haben

-  eine Übernahme der Finanzierung muss durch die Kommune sichergestellt werden

„Zusätzlich haben wir darauf geachtet, dass diese Kommunen unterschiedlichen Krankenhausversorgungsgebieten angehören“, so Bouffier und Klose weiter. Grundsätzlich werden diese Modellprojekte eigenverantwortlich in den Kommunen umgesetzt. Sie laufen bis zum 1. Mai und werden von den Modellkommunen der Landesregierung ausgewertet. Als Anlaufstelle wird eine Arbeitsgruppe Modellkommunen eingerichtet.

Das Prinzip, mit dem die Kommunen vorgehen, ist dabei dem Tübinger Modell sehr ähnlich. Sie sind angehalten, bestimmte Mindestanforderungen zu erfüllen, müssen überprüfbare Nachweise (Tagespässe, IT-gestützte Zugangsberechtigungen, etc.) für den Zugang zu den Geschäften sicherstellen und eine engmaschige Kontrolle des Infektionsgeschehens gewährleisten.

Ministerpräsident Volker Bouffier - Fotos: Archiv
Ministerpräsident Volker Bouffier - Fotos: Archiv
Gesundheitsminister Kai Klose
Gesundheitsminister Kai Klose
Viele wünschen sich wieder draußen ein Cafe oder ein Restaurant zu besuchen
Viele wünschen sich wieder draußen ein Cafe oder ein Restaurant zu besuchen

Strenge Kriterien für einen Abbruch

"Wir haben uns gefragt, wie das am besten gelingen kann. Und es geht nur mit einer erweiterten Teststrategie. Deshalb kommen dafür auch keine ganzen Regionen infrage", sagt der Ministerpräsident. Auch deshalb habe man sich extra für kleinere Städte entschieden. "Der Ansatz muss sein, was können wir verantworten. Wir müssen sehr vorsichtig sein." 

Gesundheitsminister Kai Klose sagt, man müsse schauen, wie man kontrollierte und verantwortungsvolle Schritte machen könne. Es gebe demnach auch strenge Kriterien, bei denen das Projekt abgebrochen werden muss. Abgebrochen wird, sobald einer dieser Fälle eintritt: eine kreisweite Inzidenz über 200, eine Überlastung der stationären Versorgung im Versorgungsgebiet, keine vollständige Gewährleistung der Kontaktpersonennachverfolgung durch das Gesundheitsamt mehr oder wenn keine ausreichenden Testkapazitäten mehr vorhanden sind. +++

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