OFFENBACH

OB Felix Schwenke in Corona-Konferenz mit Kanzlerin Merkel

Foto: Stadt Offenbach


Dienstag, 20.04.2021

OFFENBACH - Auf Einladung des Deutschen Städtetags nahm Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke am 19. April an einem Videoaustausch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Anderthalb Stunden stellte sich die Kanzlerin den Fragen der deutschen (Ober-)Bürgermeister zur aktuellen Corona-Lage, informierte über den geplanten Umgang mit Geimpften und bekräftige die Prognosen, wonach im Sommer alle mindestens einmal geimpft sein könnten. „In dem Gespräch wurden sehr viele wichtige Themen erörtert“, informierte Oberbürgermeister Schwenke. „Mir war es dabei wichtig, auch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie anzusprechen. Deshalb habe ich um Unterstützung des Bundes für die Innenstädte geworben, die nach Corona nicht mehr dieselben sein werden wie vorher.“

Kanzlerin Merkel nannte Öffnungen des Einzelhandels und der Gastronomie, gekoppelt an Tests, für „absolut möglich und richtig“ – jedoch erst, wenn der Reproduktionswert (R-Wert) für längere Zeit unter 1,0 liege. Mit Tests könne die Pandemie nicht eingedämmt, sondern nur die Ausbreitung des Virus begrenzt werden. Voller Sorge sei sie, weil die Mutation die Situation verschärft habe und deshalb viele Öffnungsschritte vorerst gestoppt werden mussten. Das Virus sei ansteckender, aggressiver, die Patienten seien jünger und lägen länger in den Kliniken. Immer mehr Intensivmediziner sagten, „sie können nicht mehr“. Erst zu reagieren, wenn die Betten voll sind, sei aus ihrer Sicht falsch. Entscheidungen dürften sich nicht allein an der Auslastung der Kliniken orientieren: Dann sei es zu spät.

Gute Nachrichten gebe es aber beim Impffortschritt. Sofern keine neuen Virusvarianten oder Probleme bei den Impfstoffen aufträten, könnten nach Einschätzung der Kanzlerin alle Impfwilligen in Deutschland bis Juli mindestens einmal geimpft sein. Die Impfreihenfolge solle nach der dritten Priorisierungsgruppe aufgehoben werden. Im Mai sei nach den Worten der Kanzlerin mit 2,5 Millionen Impfungen in den Impfzentren zu rechnen, bei den Hausärzten mit rund 5 Millionen. Ab Ende Juni seien dann sogar 10 Millionen Impfungen pro Woche geplant. Sorgen bereiten der Kanzlerin die hohen Inzidenzen bei Kindern – nach den Sommerferien sei eine große Corona-Welle unter Grundschulkindern zu befürchten. Hoffnung mache die Aussicht auf einen Impfstoff für Kinder ab 12 Jahre, der im Sommer verfügbar sein könne. Für unter 8-Jährige werde es wohl aber erst im nächsten Jahr einen geeigneten Impfstoff geben.

Weiterhin berichtete Merkel von Überlegungen des Bundes, dass vollständig Geimpfte keinen Einschränkungen mehr unterliegen sollen. Sie seien 14 Tage nach der zweiten Impfung 90 Prozent weniger infektiös als nicht Geimpfte. Wer sich selbst testet sei dagegen statistisch gesehen nur 58 Prozent weniger infektiös. Auch Genese sollen ihre Rechte zurückbekommen. Darüber wolle sie bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz sprechen.

„In der Videokonferenz machte die Kanzlerin deutlich, dass ihr die Rückmeldungen der Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister wichtig sei, um die Stimmung in den Städten zu verstehen. Zugleich zeigte sie im Gespräch deutlich mehr Perspektiven für Konzepte für den Sommer auf als zuletzt öffentlich. Beispielsweise die Aussicht auf weniger Bürokratie beim Impfen, sobald jetzt zeitnah die Risikogruppen geimpft sind, war dabei ein gutes Signal“, so Schwenke abschließend. (pm) +++

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