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Speedmarathon 2021: Hessische Polizei zieht Bilanz - Über 7.000 Fahrzeuge zu schnell

Foto: Polizei


Donnerstag, 22.04.2021

REGION - Gestern Abend um 22.00 Uhr endete der diesjährige Speedmarathon. Mit dem Ziel, das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken und damit Verkehrsunfälle mit Toten und Schwerverletzten zu reduzieren, beteiligten sich an mehr als 200 Messstellen in Hessen über 500 Polizistinnen und Polizisten sowie die Mitarbeiter teilnehmender Kommunen.

Zwischen 06.00 Uhr und 22.00 Uhr legten die hessische Polizei und die Kommunen den Focus ihrer Verkehrssicherheitsarbeit auf das Thema Geschwindigkeit.

Mit dem Aktionstag will die Polizei das Thema Geschwindigkeit und seine Folgen ins Bewusstsein der Autofahrerinnen und Autofahrer rufen. Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor bei einem Verkehrsunfall, wenn es um die Schwere der Folgen geht. Die Polizei appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und sich bei jeder Fahrt und zu jeder Zeit an die Regeln zu halten, um so selbst einen Beitrag für mehr Sicherheit und damit für mehr Lebensqualität auf Hessens Straßen zu leisten.

Zur Zwischenbilanz bei "Halbmarathon" gestern Nachmittag zeichneten sich schon erste Tendenzen ab, die die Messzahlen bis 22.00 Uhr bestätigten: Die meisten Verkehrsteilnehmer hatten sich eingehend mit dem gestrigen Speedmarathon befasst und waren offensichtlich gut informiert über die polizeilichen und kommunalen Blitzstellen. Am Ende des Tages zeigte sich, dass die große Mehrheit der Autofahrer sich an die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Messstellen hielt. Wenn sie dennoch die geforderten Tempolimits überschritten, dann in der Mehrheit nur in geringem Maße.

Verwundert zeigten sich die Kolleginnen und Kollegen aus Frankfurt. Ihnen fiel auf, dass die Verkehrsteilnehmer an den Kontrollstellen im Schnitt eher viel zu langsam fuhren, als zu schnell. Insgesamt lag der Schnitt teilweise fast 20 km/h unter den erlaubten Geschwindigkeitslimits. Einige wenige Schnellfahrer bildeten hier die Ausnahme. Zum Beispiel beschleunigte auf der Mainzer Landstraße ein Verkehrsteilnehmer bei erlaubten 50 km/h auf 72 "Sachen".

Insgesamt passierten in Hessen etwa 210.000 Fahrzeuge die im Vorfeld über die Medien bekannt gegebenen Messstellen. Mehr als 7.000 Fahrzeuge waren zu schnell.

Dies entspricht einer Beanstandungsquote, das Verhältnis aller gemessenen Fahrzeuge zu denjenigen die zu schnell fuhren, von 3,4 Prozent. 5.806 Fahrzeugführer wurden mit Überschreitungen bis zu 20 km/ gemessen, was ein Verwarnungsgeld bis 35 Euro zur Folge hat. Mit einem Bußgeld zwischen 70 und 120 Euro sowie einem Punkt müssen 917 Fahrer rechnen. Negative Ausreißer gab es allerdings auch. Die Polizistinnen und Polizisten erwischten 93 Raser. Die fuhren so schnell, dass sie für mindestens vier Wochen auf ihren Führerschein verzichten müssen.

Mehr als doppelt so schnell als erlaubt war ein Mercedesfahrer in Hanau in einer 30-er Zone unterwegs. Die Messung seiner PS-starken Luxuslimousine erbrachte nach Abzug der Toleranzen eine Geschwindigkeit von 64 km/h.

Gestern Abend stoppte die Kontrolleinheit Autoposer, Raser, Tuner (KART) der Frankfurter Polizei einen PS-Boliden. Der Fahrer erkannte offensichtlich das Zivilfahrzeug der Kollegen nicht und beschleunigte seinen Audi R8 Cabriolet in einem 80 km/h Bereich auf über 200 km/h. Kurz vor dem Stopp bejubelte der Beifahrer den "Sieg" über den Zivilwagen mit dem ausgestreckten Mittelfinger in Richtung der Kollegen. Die Stimmung schlug schlagartig um, als die Polizisten den Wagen, den Führerschein des Fahrers sowie das Mobiltelefon des Beifahrers sicherstellten.

Die Polizisten achteten bei ihren Kontrollen aber nicht nur auf Geschwindigkeiten. Sie ahndeten auch Verstöße gegen das Telefonieren während der Fahrt, gegen die Gurtpflicht oder andere schwerwiegende Verstöße.

Auch wenn sich im Frankfurter Stadtgebiet sehr viele an die Tempolimits hielten, nahmen viele Verkehrsteilnehmer das Handyverbot am Steuer nicht ganz so ernst. Die Ordnungshüter ahndeten ungewöhnlich viele Fahrerinnen und Fahrern, die die Finger nicht von ihrem Mobiltelefon lassen konnten. (pm) +++

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