MAIN-KINZIG-KREIS

Neuer Kreistag konstituiert sich: Carsten Ullrich zum Vorsitzenden gewählt

Landrat Thorsten Stolz (rechts) gratuliert Carsten Ullrich. - Fotos: Privat


Sonntag, 25.04.2021
von pm

MAIN-KINZIG-KREIS - Carsten Ullrich ist der neue Vorsitzende des frisch konstituierten Kreistags des Main-Kinzig-Kreises. In geheimer Abstimmung – nach Antrag der AfD – gaben 76 von 80 Wählenden dem Sinntaler ihre Stimme. Seine Stellvertreter sind Luise Meister und Cornelia Rück (beide SPD), Günter Frenz (CDU), Carsten Kauck (Freie Wähler) und Bernd Wietzorek (Die Grünen). Beisitzer im Präsidium sind Karin Linhart (SPD), Mahwish Iftikha (Die Grünen) und Markus Jung (CDU).

Landrat Thorsten Stolz begrüßte die 87 neu gewählten Kreistagsabgeordneten aus Hygienegründen zur Sitzung in der Meerholzer Sport- und Kulturhalle. 32 Abgeordnete haben erstmals ein Mandat erhalten, 45 saßen bereits in den vergangenen Legislaturperioden im Kreistag.

Kommunalpolitik sei spannend, eine unglaubliche Herausforderung und politisch sehr nahe am Menschen, gab Stolz den Abgeordneten mit auf den Weg. In den kommenden Jahren gebe es zahlreiche wichtige Themen zu gestalten. Als Beispiel nannte er die Schulen, in die zwischen Maintal und Sinntal rund 160 Millionen Euro investiert werden sollen, und den FTTH-Ausbau (Glasfaser), in den über 180 Millionen Euro fließen. Auch die medizinische und pflegerische Versorgung, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Projekte des bezahlbaren Wohnraums und der Klimaschutz seien wichtige Punkte.

Luise Meister
Luise Meister
Landrat Stolz bei seiner Rede vor dem Plenum
Landrat Stolz bei seiner Rede vor dem Plenum

Besonders hob er hervor, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden müsse. Die Corona-Krise stelle in dieser Hinsicht eine Zerreißprobe dar. Es sei auch die Aufgabe der Kreistagsabgeordneten, den Menschen Halt und Orientierung in solchen Zeiten zu bieten, „nicht noch Öl ins Feuer zu gießen“, appellierte Stolz. „Es gibt zwar keine Zeit mehr ohne Corona, aber eine Zeit nach der Pandemie. Dann leben wir immer noch hier, und dann müssen wir uns weiter in die Augen sehen können.“

In dieser Hinsicht rief er die Abgeordneten zu einem respektvollen Umgang miteinander auf. „Es schließt nicht aus, dass man in einer Sache unterschiedlicher Meinung sein kann, aber der Ton macht die Musik. Die Diskussionskultur und der Umgang in diesem Gremium strahlen in den Kreis hinaus und werden von den Bürgern wahrgenommen.“ Zum Abschluss zitierte Stolz das Markus-Evangelium: „Und wenn ein Haus sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.“

Der Landrat übergab die Sitzungsleitung der Alterspräsidentin Luise Meister, unter deren Führung der neue Vorsitzende gewählt wurde. Klaus Schejna begründete den Wahlvorschlag der SPD: Carsten Ullrich habe den Vorsitz seit dem Tod seines Vorgängers Rainer Krätschmer inne gehabt und bewiesen, dass er in der Lage sei, das Haus zusammenzuführen und ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Obwohl es nur diesen einen Wahlvorschlag gab, beantragte die AfD geheime Wahl.

Auch Carsten Ullrich bat in seiner Antrittsrede um respektvollen und sachlichen Umgang miteinander. „Damit unterstreichen Sie die Relevanz Ihrer Aussagen.“ Der Kreistag sei kein Platz für Hass, Hetze und persönliche Angriffe. „Aber nicht ich mache hier die Spielregeln – wir alle leisten unseren Beitrag dazu, dass es gelingt.“ +++


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