Pilotverfahren: Gesundheitsminister Klose besucht Unternehmen Sanofi
Montag, 03.05.2021
FRANKFURT AM MAIN - Hessen hat am Montag in vier großen Unternehmen Pilotverfahren zur betriebsärztlichen Corona-Schutzimpfung gestartet. Der Bund hat angekündigt, ab Juni 2021 – analog zum Verfahren bei Hausärzten – auch die Betriebsärzteschaft mit Impfstoff gegen das Corona-Virus zu versorgen. Hierfür stellt das Land der Sanofi-Aventis Deutschland Frankfurt, dem Pharmaunternehmen Merck in Darmstadt, der B. Braun Melsungen sowie der Marburger Pharmaserv insgesamt rund 10.000 Impfdosen zur Verfügung.
Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) besucht zum Start des Projekts Sanofi an dessen Firmensitz im Industriepark Höchst. Sanofi ist das größte Einzelunternehmen im Industriepark Höchst. Für das Gesundheitsunternehmen arbeiten hier etwa 7.600 Menschen. Klose dankt Dr. Matthias Braun, Geschäftsführer Pharmazeutische Produktion und Fertigung bei Sanofi in Deutschland, stellvertretend für die Belegschaft von Sanofi in Deutschland sowie Dr. Martin Kern, Leiter Arbeits- und Gesundheitsschutz von Infraserv Höchst, stellvertretend für dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrer Arbeit entscheidend zur Bekämpfung der Pandemie beitragen. Infraserv Höchst ist die Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst und hat fünf Impfzentren am Standort eingerichtet, von denen eines am heutigen Tag den Probebetrieb aufnimmt.
Betriebsärzte unterstützen Impffortschritt
„In Höchst und an weiteren Standorten in Hessen startet heute unser
Pilotverfahren für Impfungen in den Betrieben. Noch ist nicht
ausreichend Impfstoff verfügbar, um die Betriebsärztinnen und -ärzte
insgesamt einzubeziehen. Das Pilotverfahren wird wertvolle Erfahrungen
und Impulse für die dritte Säule der bundesweiten Impfkampagne ab Juni
liefern“, so die Einschätzung des hessischen Gesundheitsministers.
„Wir
begrüßen die Möglichkeit, an dem Pilotverfahren des Landes Hessen
teilnehmen zu können. Alle Möglichkeiten, den Impffortschritt auch mit
Hilfe von Impfungen in Unternehmen zu beschleunigen, helfen, die
Situation in Deutschland insgesamt schneller zu verbessern“, so Dr.
Matthias Braun, Geschäftsführer Pharmazeutische Produktion und
Fertigung bei Sanofi in Deutschland.
Für Mitarbeitende aus Schlüsselbereichen
Für
die Impfungen erhält Sanofi vom Land Hessen etwa ein Viertel der für
die vier Unternehmen bereitgestellten 10.000 Impfdosen. Durch die
aktuell noch limitierten Impfstoffmengen gilt das Angebot vorerst für
Mitarbeitende aus Schlüsselbereichen wie der Produktion und Fertigung
sowie Forschung und Entwicklung und damit einem Teil der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus betrieblichen Gründen vor Ort
arbeiten müssen.
Die Impfaktion im Industriepark Höchst, Standort
von mehr als 90 Unternehmen mit rund 22.000 Mitarbeitern, ist eine
Kooperation von Sanofi und dem Industrieparkbetreiber Infraserv Höchst.
Das Arbeitsmedizinische Zentrum von Infraserv Höchst betreibt die
Impfzentren im Industriepark. „Wir führen seit vielen Jahren
Impfaktionen für die Mitarbeitenden durch. Auch die individuelle
Beratung und die längerfristige Nachbetreuung gehören bei uns mit dazu“,
sagt Dr. Martin Kern. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen des
heute startenden Pilotverfahren unsere Erfahrungen einbringen können und
hoffen, dass wir bald auch allen Mitarbeitenden im Industriepark Höchst
ein Impfangebot unterbreiten können.“
Weil sich in der in vielen Bundesländern inzwischen geöffneten dritten Priorisierungsgruppe hunderttausende Personen aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit impfen lassen können, sollen neben den Impfzentren und Arztpraxen die Betriebsärztinnen und -ärzte eine dritte Säule der bundesweiten Impfkampagne bilden. Die Pilotverfahren der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in Frankfurt, des Pharmaunternehmens Merck KGaA in Darmstadt, der B. Braun Melsungen AG sowie der Marburger Pharmaserv GmbH beginnen heute. Die jeweils dort Beschäftigten sind nach der Impfverordnung des Bundes Angehörige der Gruppe 3. In der vergangenen Woche konnten in den hessischen Impfzentren 190.335 Menschen ihre erste und weitere 16.072 ihre zweite Dosis erhalten, so viele wie nie zuvor. (pm) +++