Suche nach Feuerteufel: 35 Waldbrände zwischen Obertshausen und Hasselroth seit 2018

Donnerstag, 01.08.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung
MAIN-KINZIG-KREIS - Seit fünf Jahren hält ein vermeintlicher Brandstifter die Feuerwehren im Gebiet zwischen Obertshausen und Hasselroth in Atem. Allein 2019 ist es zu 15 Fällen von Brandstiftung gekommen. Schwerpunkt ist die Alte Fasanerie in Klein-Auheim. Jetzt machen die Waldbesitzer gemeinsam mit den Kommunen Hainburg und Hanau Jagd auf den vermeintlichen Feuerteufel. Mit im Boot sind die Forstämter Hanau-Wolfgang und Langen. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben sie eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.
Christian Schaefer, Leiter des Forstamts Hanau-Wolfgang, ist verärgert. „Seit fünf Jahren hält uns der Feuerteufel in Atem, und die Fälle nehmen von Jahr zu Jahr zu“, berichtet er im Gespräch mit der Gelnhäuser Neuen Zeitung. Allein 2019 gehen 15 Waldbrände auf das Konto von Brandstiftern. 2018 zählte das Forstamt 20 Brände. Neben der Alten Fasanerie, wo seit Januar bereits sechs Feuer gelegt wurden, ist vor allem die Gemeinde Hainburg stark betroffen.
Ob eine oder mehrere Personen hinter den Vorfällen stecken, steht derzeit noch nicht fest. Schaefer geht von einem Einzeltäter aus. Auffällig ist jedenfalls, dass die mutmaßlichen Brandstifter stets nach demselben Muster vorgehen. „Abseits der Waldwege werden kleine Feuer mithilfe von Brandbeschleunigern gelegt.“ Die verwendeten Katalysatoren wirken immer gleich. Zudem geschehen die Vorfälle immer zu ähnlichen Tageszeiten. „Besonders aufgrund der trockenen Sommer kann sich das schnell zu einer großen Katastrophe ausweiten“, warnt Schaefer. „Glücklicherweise haben aufmerksame Zeugen bislang die Brände immer noch rechtzeitig gemeldet, sodass die Feuerwehr Schlimmeres verhindern konnte.“
Doch auch verhältnismäßig kleine Waldbrände sind teuer. Anfang Juli ist bei einem Feuer am Hanauer Wildpark ein Schaden von 2.000 Euro entstanden. Allein die Kosten, die in den vergangenen beiden Jahren an der Alten Fasanerie entstanden sind, werden bereits auf bis zu 90.000 Euro geschätzt.
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Bündnis eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. An mehreren Stellen im Wald wurden bereits Fahndungsplakate aufgehängt. Auch in den sozialen Netzwerken sucht das Bündnis nach Zeugen. Hinweise auf verdächtige Personen nimmt das Forstamt Hanau-Wolfgang unter Telefon 06181/950190 entgegen.+++