REGION

Bus versus Auto: Studie nimmt Infektionsgefahr in Corona-Zeiten ins Visier

Ist es in Corona-Zeiten im Auto sicherer als im ÖPNV? - Archivfoto: Kinzig.News/Laura Struppe


Dienstag, 11.05.2021
von mkr

REGION - Von A nach B kommen - das gilt auch in Corona-Zeiten für Pendler. Sei es regelmäßig mit Bus und Bahn, Auto, Motorrad oder Fahrrad. Die Sorge vor einer Ansteckung ist bei vielen Menschen nach wie vor präsent. Doch wie hoch ist das Risiko in den jeweiligen Transportmitteln wirklich? Eine Studie des Forschungsinstitutes der Charité Research Organisation (CRO) hat sich genau damit auseinandersetzt. Das Ergebnis: Die Infektionsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht höher als im Individualverkehr. 

Die Untersuchung der Charité Research Organisation - einem Tochterunternehmen der Charité in Berlin - fand im Auftrag der Bundesländer und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen statt und bietet nun mittels gesicherter Faktenlage etwas mehr Gewissheit für ÖPNV-Nutzer.

"Die Studie der Charité liefert für Millionen von Fahrgästen in Deutschland erstmals belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse zum tatsächlichen Infektionsrisiko bei der Nutzung von Bussen und Bahnen. Die Ergebnisse sind eine gute Nachricht für die Stammkunden im ÖPNV, aber auch für die vielen Fahrgäste, die in den letzten Monaten aufgrund eines Unbehagens auf die Nutzung von Bus und Bahn verzichtet haben", erklärte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK) und Senatorin für Mobilität der Freien Hansestadt Bremen, Dr. Maike Schaefer, in einer Pressemitteilung.

Epidemiologische Studie: 681 freiwillige Teilnehmer

Die Untersuchung der Wissenschaftler nahm 681 freiwillige Teilnehmer ins Visier. Seit Februar 2021 wurden die Probanden im Alter von 16 bis 65 Jahren fünf Wochen lang im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) begleitet. Dabei unterteilten die Experten per Zufallsprinzip die Teilnehmer in annähernd gleich große Gruppen auf ÖPNV und Individualverkehr auf. Das Ziel: "Die Infektionsgefahr von Fahrgästen nicht unter Laborbedingungen oder auf Grundlage statistischer Berechnungen abzuschätzen, sondern im Rahmen der alltäglichen Fahrt zur Arbeit, Ausbildung und Schule", heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr in Baden-Württemberg. Ein solcher Ansatz im Rahmen der Covid-Untersuchungen im Mobilitätssektor sei bisher einzigartig.

Test-Gruppen auf Antikörper getestet

Alle Probanden sind zu Beginn, aber auch nach Ablauf der fünf Wochen auf Antikörper medizinisch untersucht worden. Zusätzlich führten die Testpersonen ein digitales Tagebuch, indem weitere Details dokumentiert wurden, wie die Einhaltung der Hygieneregeln im ÖPNV sowie tägliche Kontakte. Die Auswertung zeigte, dass es keinen Unterschied hinsichtlich eines möglichen erhöhtes Infektionsrisiko bei der Nutzung des ÖPNV im Vergleich zu Autos gibt. Unterschiede konnten zudem auch nicht unter verschiedenen Verkehrsmitteln des ÖPNV festgestellt werden. Wirksamkeit zeigten somit die Schutzmaßnahmen in den öffentlichen Transportmitteln - darunter Maskenpflicht, Abstandsregeln und die Durchlüftung der Fahrzeuge. 

Auswirkungen der Krise auf den ÖPNV

Die Fahrgastzahlen seien deutschlandweit massiv eingebrochen und führen zu spürbaren Einnahmeverlusten in Milliardenhöhe. Die Gründe sind vielschichtig: "Der mehrfache Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen, Kontaktvermeidungen sowie der seit Pandemie-Beginn anhaltende Trend zum Home-Office sowie die bundesweit nach wie vor geltende Kurzarbeit" würden den gewohnten Betrieb weiterhin beeinflussen. +++ 

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