MEININGEN – TEIL 2

Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen sieht rot-rot-grün als Gefahr für Demokratie

Dr. Hans Georg Maaßen - Martin Engel


Sonntag, 16.05.2021
von Christian P. Stadtfeld & Tobias Bayer

MEININGEN – TEIL 2 - Ex-Verfassungsschutzpräsident Dr. Hans-Georg Maaßen (58, CDU) will in den Bundestag. Er tritt als CDU-Kandidat für den Thüringer Bundestagswahlkreis Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg an. Nun spricht der polarisierende und umstrittene Politiker mit Osthessen|News und Kinzig.News im XL-Interview.

Erfahren Sie in diesem zweiten Teil des Kinzig.News-Gespräches was Maaßen über GRÜNE, LINKE und SPD denkt und warum mit rot-rot-grün eine autoritäre Politik unsere freiheitliche Demokratie zu ersetzen drohe. 

Herr Dr. Maaßen, bei Tichys Einblick sagten Sie kürzlich in einem Gespräch mit dem Autoren Air Türkis „Aus meiner Sicht ist es wichtig, den Menschen in Deutschland zu vermitteln, dass eine grün-rot-tiefrote Volksfrontregierung mit ihrer ökosozialistischen Ideologie eine große Gefahr für Freiheit und Wohlstand darstellt.“ Das klingt eher schwammig. Worin läge in Ihren Augen konkret die Gefahr einer solchen Regierung?

„Es gibt zwei Gefahrenbereiche. Einmal geht es um die Veränderungen des täglichen Lebens. Die Grünen haben etwa vor, Einfamilienhausbauten einzuschränken und möchten, dass die Menschen in großen Mehrfamilienhäusern, man kann auch sagen in Plattenbausiedlungen leben. Oder, dass in noch größerem Umfang Windparks durch Windparks unsere schöne Natur zerstört wird. Oder, dass Eingriffe auch in den Individualverkehr vorgenommen werden, dass die Menschen weniger und teurer Auto fahren können. Für uns im ländlichen Raum in Südthüringen eine Katastrophe. Das sind erhebliche Eingriffe in das Leben der einzelnen Bürger, die weitreichende Folgen haben, auch für unsere mittelständische Wirtschaft." 

Chefredakteur Christian P. Stadtfeld - Martin Engel
Chefredakteur Christian P. Stadtfeld - Martin Engel
Bei allem Druck in der Politik - den Humor hat Dr. Hans-Georg Maaßen nicht verloren - Martin Engel
Bei allem Druck in der Politik - den Humor hat Dr. Hans-Georg Maaßen nicht verloren - Martin Engel
Politiker Maaßen, Chefredakteur Stadtfeld (v.l.n.r.) - Martin Engel
Politiker Maaßen, Chefredakteur Stadtfeld (v.l.n.r.) - Martin Engel

Und die grundlegende Facette?

„Die Grünen sind nicht nur eine Verbotspartei, sie sind eine sozialistische Partei. Die Parteifunktionäre der Grünen sind offensichtlich beseelt von der Vorstellung, dass sie besser wissen, was für uns gut ist. Sie möchten uns erziehen und uns die Entscheidungen über unser Leben und die Erziehung unserer Kinder abnehmen. Sie möchten für uns entscheiden, ob wir in einem Einfamilienhaus leben können oder ob wir mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren und wie wir zu sprechen haben, wenn sie ein Genderdeutsch uns verordnen. Wer so etwas politisch fordert, will keine freiheitliche Demokratie. Ich für meinen Teil, verbitte mir derartige Eingriffe von Parteifunktionären in mein Leben.“

Wenn die Grünen keine freiheitliche Demokratie wollen, für was stehen sie dann?

„Es ist eine autoritäre Politik, wenn sich Politiker anmaßen, das Leben der Menschen bis ins Einzelne zu regulieren. Und die Vorstellung jedenfalls, die ich habe, ist, dass der Staat sich weitgehend aus dem Leben der Menschen zurückzuhalten hat. Er soll die Rahmenbedingungen für das friedliche Zusammenleben vorgeben. Mehr nicht. Details müssen die Menschen unter sich ausmachen dürfen.“

R2G: „Gefahr auch für unsere Demokratie.“

Wäre ein von Grünen, SPD und Links-Partei angeführtes Land eine Demokratie für Sie?

„Also ist es natürlich die Frage, was Grün-Rot-Rot aus diesem Land machen würde. Gäbe es weitergehende Einschränkungen, die verfassungswidrig sind? Wie etwa den Mietendeckel in Berlin, der offensichtlich verfassungswidrig war. Und immer brauchen wir Gerichte, um sie in letzter Sekunde zu bremsen. Wenn Rot-Rot-Grün versucht in der Hinsicht die Verfassungsordnung zu beschädigen, dann ist es eine Gefahr auch für unsere Demokratie.“

Die Rostbratwurst darf in Thüringen nicht fehlen - Martin Engel
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Auf dem Meininger Marktplatz wird man Maaßen künftig öfter sehen - Martin Engel
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Voller Fokus auf die Bundestagswahl
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Auch wenn Ihre Positionen teils konträr sind: Was haben Sie von den Grünen gelernt? 

„Ich habe von den Grünen gelernt, wie sie den politischen Gegner bekämpfen. Das ist klassische linke Feindbekämpfung. Das habe ich in den letzten Tagen persönlich zu spüren bekommen. Aber so würde ich nie mit dem politischen Gegner umgehen.“

Und was halten Sie von dem Baerbock-Hype? 

„Vor vier Jahren hatten wir den Martin Schulz Hype: „Sankt Martin“ hieß es 2017 über Martin Schulz im Spiegel. Letzte Woche hieß es beim Spiegel die „heilige Baerbock“ (lacht) Ich weiß nicht, ob der Hype bis zum 26. September anhält. Es kann noch einiges dazwischenkommen. Meistens haben die Journalisten, die diesen Hype betreiben, nicht das Durchhaltevermögen.“  

Mit welchem Politiker von Grünen oder Linke verstehen Sie sich privat gut?

„Generell sehe ich mich in der Lage zwischen Privat und Politik zu trennen. Jemand kann ein anständiger Mensch sein und trotzdem ein Linker. (lacht). Man darf den politischen Gegner nicht als Feind verteufeln, sollte immer bereit sein ihm die Hand zu reichen. Privat kenne ich aber keinen Politiker der Grünen oder Linken. Daher kann ich nicht sagen, mit wem ich privat gut zurechtkomme.“

Lesen Sie bei unserem Schwesterportal Osthessen|News alles über Dr. Hans-Georg Maaßen und seine Bundestagskandidatur, Südthüringen und die Menschen dort sowie Maaßens Verhältnis zu seinem Ex-Job als Verfassungsschutzpräsident, Angela Merkel und den Wert von Maß und Mitte.

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