230-Liter Ammoniaktank undicht: Zwei verletzte Feuerwehrkräfte - eine Person kontaminiert

Donnerstag, 27.05.2021
DREIEICH - Am Donnerstag kam es gegen 13:30 Uhr zu einem Gefahrgut-Großeinsatz in der Industriestraße in Dreieich. Aufgrund eines abgerissenen Ventils an einem Ammoniak-Tank strömten gefährliche Gase ungehindert in eine Betriebshalle der Firma Wilhelm Brandenburg GmbH aus.
Mindestens ein Mitarbeiter wurde durch den Kontakt mit Ammoniak kontaminiert und musste durch den Rettungsdienst in ein umliegendes Krankenhaus transportiert werden. Nach aktuellen Informationen verletzten sich während des Einsatzes auch zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr - sie mussten durch den Rettungsdienst behandelt werden. Noch während Kräfte die Abdichtung der Leckage einleiteten, evakuierten Feuerwehr und Rettungsdienst rund 500 Mitarbeiter aus der Betriebshalle sowie vom Werksgelände.
Gefahrguteinheiten im Einsatz
Neben mehreren Spezialkräften, Fachberatern und einem Gefahrstoff-Dekon-Zug, der vor allem bei der Dekontamination von Menschen und Gegenständen zum Einsatz kommt, wurde ebenso eine Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel und ein Gefahrstoffmesszug an die Einsatzstelle angefordert. Eine Vielzahl von Kräften unter schwerem Atemschutz und Chemieschutzanzügen war damit beschäftigt, das Leck an dem undichten 230-Liter Ammoniaktank abzudichten. Laut Einsatzleiter der Feuerwehr konnte die Leckage nach ca. 45 Minuten abgedichtet werden.
Auch der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort. Unter anderem kamen Betreuungseinheiten zum Einsatz, die damit beschäftigt waren, Mitarbeiter und Einsatzkräfte zu betreuen. Weitere überörtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden parallel alarmiert, um den Grundschutz in den betroffenen Gebieten des Kreises Offenbachs - während des Großeinsatzes - aufrechtzuerhalten. Warum das Ventil abriss, ist derzeit völlig unklar und Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. +++