HSG Hanau: Irrer Ritt durch die Aufstiegsrunde endet in Potsdam

Montag, 31.05.2021
HANAU - Die HSG Hanau findet in der Zwischenrunde der Aufstiegsrunde zur 2.
Bundesliga auch im Rückspiel kein Mittel gegen den bärenstarken 1. VfL
Potsdam und verliert mit 21:31 (9:15). Nach der Heim-Niederlage in der
Vorwoche ist damit das Aus besiegelt. Während Potsdam in die nächste
Runde einzieht, ist für die HSG Hanau das große Abenteuer Aufstiegsrunde
vorbei. Mit emotionalen Auftritten, starken Teamleistungen und einer
großen Moral setzten die Grimmstädter auf der nationalen
Handball-Landkarte ein starkes Ausrufezeichen.
Erstmals wurde in
Potsdam wieder vor Zuschauern gespielt. 265 Handballfans und 100 Helfer
sorgten endlich wieder für echte Handballatmosphäre.
„Glückwunsch
an Potsdam. Wir sind heute wahrscheinlich gegen die beste Mannschaft in
dieser Aufstiegsrunde ausgeschieden. Trotzdem können wir als Verein auf
die sieben Wochen der Vorrunde stolz sein. Wir haben viel gelernt,
gehen jetzt die nächsten Schritte an und werden uns weiterentwickeln.
Emotional waren wir heute einfach zu weit weg und Potsdam uns
handballerisch überlegen“, zeigte sich der Trainer der HSG Hanau Hannes
Geist als fairer Verlierer.
Unglücklicher Start
Die HSG Hanau hatte sich noch einmal
viel vorgenommen, allerdings erwischten sie einen unglücklichen Start.
Durch einige frei verworfene Bälle lagen die Gäste nach bereits sieben
Minuten mit 0:4 hinten. Doch wie so oft bewies das Geist-Team große
Moral und kämpfte sich zurück. Jonas Ahrensmeier erzielte in der 24.
Spielminute den 8:9 Anschlusstreffer.
Im direkten Gegenzug wurde
allerdings Hanaus Yaron Pillmann des Feldes verwiesen. Sein Griff zum
Gegner in der Luft hatte richtigerweise die Rote Karte zur Folge. „Das
war der emotionale Genickbuch“, bilanzierte Geist hinterher. Die
Zuschauer sahen ein vor allem im ersten Durchgang hartes, aber
keineswegs unfair geführtes Spiel mit vielen Zeitstrafen gegen beide
Mannschaften.
Kaum drei Minuten nach dem Platzverweis von
Pillmann gab es eine weitere Rote Karte. Diesmal auf Potsdamer Seite.
Levi Schwark wurde ebenfalls des Feldes verwiesen. Potsdam spielte aber
konzentriert weiter und verschaffte sich einen Sechs-Tore-Vorsprung bis
zur Halbzeit (15:9).
Nicht aufgeben
Auch in Durchgang zwei war ein ähnliches
Bild zu sehen. Hanau gab sich zwar zu keinem Zeitpunkt auf und versuchte
alles, aber kam einfach nicht mehr an Potsdam heran. Diese zeigten ihre
individuelle Klasse und erspielten sich in der 43. Spielminute einen
Acht-Tore-Vorsprung (22:14), der etwas später auf sogar zwölf Tore
ausgebaut wurde (50. Spielminute, 27:15).
Wenig später sah auch
Marc Strohl aufgrund seiner dritten Zwei-Minuten Zeitstrafe ebenfalls
die rote Karte. Dennoch ließ Hanau zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen
und konnte bis zum Schlusspfiff sogar noch zwei Tore aufholen, musste
sich aber am Ende mit 21:31 deutlich geschlagen geben.
Auf
Hanauer Seite war es Luca Braun, der immer wieder gute Akzente setzte
und mit vier Toren zudem bester Werfer seines Teams war. Bei den
Gastgebern waren Josip Simic und Karl Roosna mit jeweils sieben Toren
bester Werfer.
Der Frust über das Aus war nach der Partie schnell
verflogen und schnell überwiegte der Stolz. Zunächst war die HSG in der
Aufstiegsrunde angetreten, um sich mit den Big-Playern der 3. Liga zu
messen. Der Lerneffekt sollte im Mittelpunkt stehen. Doch schnell
zeigten die Hanauer Himmelstürmer, dass sie nicht nur mithalten, sondern
selbst Akzente setzen können. Sensationell qualifizierten sich
Sebastian Schermuly und Co. für die Zwischenrunde und machten den
größten Erfolg in der Vereinsgeschichte perfekt. Gegen Potsdam hingen
dann die Trauben doch zu hoch. Jetzt gilt es aus den gesammelten
Erfahrungen die Entwicklung weiter voranzutreiben und in der kommenden
Spielzeit der 3. Liga-Mitte wieder voll anzugreifen. (pm) +++