Herzergreifende Bettelrufe: Wer fiept denn da in Nachbars Garten?
Sonntag, 06.06.2021
von STEFANIE HARTH
REGION - "Pi ih, pi ih, pi ih": Ihre Bettelrufe sind herzergreifend. Ganz dicht beieinander sitzen sie im Geäst des Nadelbaumes, schnäbeln oder kraulen sich gegenseitig das Gefieder. Wir haben Waldohreulen in Nachbars Garten entdeckt. Bevor sie flügge werden, haben die sogenannten Ästlinge ihr Nest verlassen und hangeln sich, wie ihr Name verrät, von Zweig zu Zweig. Dabei beeindrucken sie mit einer unglaublichen Geschicklichkeit.
Im urwüchsigen Garten unserer Nachbarn scheinen sich die Jungtiere pudelwohl zu fühlen. Neugierig beäugt das Geschwisterpaar seine Umgebung. Und plötzlich: In den Abendstunden wird das größere der beiden Jungtiere sehr agil. Die junge Eule spannt ihre Flügel aus und fliegt in unsere Zeder. Dabei legt sie zwar eine Bruchlandung hin, aber immerhin: der erste Ausflug ist geglückt.
Rettung naht...
"Pi ih, pi ih, pi ih" – etwas überrascht von seiner eigenen
Tapferkeit, stößt der einstige Ästling ängstliche Bettelrufe aus.
Rettung naht. Lautlos schweben die Eltern herbei. Und der jungen
Waldohreule gelingt – nach ermunternden Zurufen der Mutter und des
Vaters – der Rückflug. Endlich wieder Zuhause. Endlich wieder bei der
Familie. Ganz dicht rückt das Geschwisterpaar zusammen und krault sich
gegenseitig das Gefieder.
Übrigens: Waldohreulen, die bevorzugt in offenem Gelände mit niedriger Vegetation jagen, zeichnen sich durch ihr besonderes Sozialverhalten aus. Sie unterstützen und helfen sich gegenseitig. +++