HANAU

"In Art We Trust": Wenn Kunst der Corona-Pandemie trotzt

Junge Kunst aus Hanau, quasi doppelt und dreifach. Dies bietet die Ausstellung In Art We Trust. - Fotos: Tobias Rehbein


Sonntag, 06.06.2021

HANAU - Junge Kunst aus Hanau, quasi doppelt und dreifach. Dies bietet die Ausstellung „In Art We Trust“, die nunmehr sowohl im weltweiten Netz als auch in der Galerie „Freihafen“ im Hafentor zu genießen ist: Eine Ausstellung, zweifach erleben (virtuell und real), von drei Partnern gemeinsam auf die Beine gestellt. Bis September sind die Werke der Mitglieder des Künstler-Kollektivs „Fluchtpunkt“ zu sehen.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel betonte bei der Eröffnung, dass es trotz aller Einschränkungen in diesen schwierigen Zeiten gerade jetzt wichtig sei, „dass Kreativität einen Raum hat, sich zu entfalten und junge Menschen die Möglichkeit haben, ihre Erlebnisse aufzuarbeiten“. Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck ergänzte: „Es geht vor allem um Kunst und um das, was Kunst schafft, bewegt, verändert und was das alles mit uns als Menschen zu tun hat. Und es geht um die Jugend – insbesondere, um ihre Relevanz und ihre Zukunftsperspektiven.“

Bis September sind die Werke der Mitglieder des Künstler-Kollektivs Fluchtpunk zu sehen.
Bis September sind die Werke der Mitglieder des Künstler-Kollektivs Fluchtpunk zu sehen.

Aufgrund der Corona-Auflagen wird die Ausstellung vorerst „im Netz“ stattfinden. Ein professionelles Film- und Produzententeam wird mit den Jugendlichen einen rund 20-minütigen Dokumentationsfilm erstellen. Kreative Entstehungsprozesse, der Aufbau der Ausstellung, die Ausstellung an sich und die Nachlese werden das filmische Grundgerüst bieten. Die virtuelle Ausstellung ist der Grundpfeiler der Dokumentation und stets aktuell auf https://hanaudaheim.de/online zu sehen. Je nach Corona-Lage wird es auch möglich sein, sich „In Art We Trust“ vor Ort anschauen. Informationen dazu gibt es direkt per Anruf  unter 0151 151 855 95  oder via Mail bei [email protected].

Das Projekt hätte eigentlich schon im Februar vergangenen Jahres im Jugendbildungs- und Kulturzentrum Hans Böckler, kurz JuBiKuz, starten sollen. Doch die schrecklichen Ereignisse des 19. Februar 2020 und die Corona-Pandemie machten dem Künstlerkollektiv einen grausigen Strich durch die Rechnung.

In diesen schwierigen Monaten haben die Künstlerinnen und Künstler und auch die Initiatorin Nicole Harth trotzdem durchgehalten und ihr Projekt zuerst im virtuellen weltweiten Netz und dann hier im "Freihafen" am Leben erhalten. Es wurde ein umfassendes Hygienekonzept zur Sicherheit und zum Arbeiten in festen Zweierteams umgesetzt. Dies stets mit dem Ziel, ein ereignisreiches Jahr künstlerisch zu verarbeiten – die Zeit des Stillstandes positiv nutzen und Netzwerke ausbauen.

„Wild, frisch und provokativ“

Im „Freihafen“ stellen Lisa Kanthak, Sophia Dellhoven, Emma Filip, Rebecca Laskowski, Estelle Müller, Johanna Elena Basilico, Lena Ludwig, Joscha David Moreth, Jessica Kaufmann, Tobias Rehbein und Victoria Weitz ihre Werke aus. Als „wild, frisch und provokativ“ lobt Beate Funck die Exponate. In ihren Augen ist im „Freihafen“ eine emotional-vielschichtige Ausstellung zeitgenössischer junger Hanauer Kunst entstanden.

Sie und Bürgermeister Weiss-Thiel freuen sich sehr über die „engagierte und erfolgreiche Partnerschaft“ von der Abteilung Familien- und Jugendarbeit mit dem Bereich Soziokultur des Fachbereiches Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen und dem Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation, kurz KUZ Hanau. Sie nannten es eine „Musterbeispiel für dezernatsübergreifende Zusammenarbeit“.

Klebstoff der Gesellschaft

Gemeinsam will man der Kreativität und dem Engagement der Beteiligten, die sich insbesondere mit der Thematik der vergangenen Monate aktiv auseinandergesetzt haben, Raum und Gehör geben und ihre künstlerische Arbeit öffentlich würdigen. „Und wir wollen zeigen, dass Kultur als Klebstoff der Gesellschaft auch in schwierigen Zeiten möglich und notwendig ist!“

Im Zentrum stehen die jungen Kunstschaffenden des Künstlerkollektives und ihr künstlerisches Schaffen, ihre persönlichen Erfahrungen, Erlebniswelten und Reflexionen. Die Zeit der Pandemie hat das Projekt geprägt, geformt, gestaltet. Es geht um gesellschaftsrelevante Themen, globale Veränderungen, das was der feige Anschlag vom 19. Februar und die Pandemie mit uns allen gemacht haben – aus Sicht der Protagonisten. (pm) +++

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