STEINAU A. D. STRASSE

Unbekanntes Brüder-Grimm-Dokument entdeckt

Das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau - Foto: Lena Riemann


Montag, 05.08.2019
von Lena Riemann

STEINAU A. D. STRASSE - "...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." - Wer kennt diesen berühmten Satz der Märchenliteratur nicht? Durch Jacob und Wilhelm Grimms Hausmärchen sind heute die Geschichten und Sagen um Hexen, Zwerge und Prinzessinnen bekannter wie nie zuvor. Nun wurde in Steinau ein bisher unbekanntes Dokument aus der Feder des zehnjährigen Wilhelm Grimms entdeckt.

Die insgesamt sechs Grimm-Geschwister lebten ab 1791 im Amtshaus in Steinau und verbrachten beinahe ihre ganze Kindheit in der Kleinstadt. Erzogen wurden die Kinder nach strengen Werten und Einstellungen der calvinistisch-religiösen Tradition. So kam es, dass der zehn Jahre alte Wilhelm Grimm um 1796, dem fünf Jahre älteren Jugendfreund Johann Nicolaus Buß ein Blatt für dessen Stammbuch bzw. Album anfertigte. Darauf zu lesen sind folgende Zeilen:

Recht,

reden, recht denken und recht

thun, christum erkennen gottes

sohn, und wissen, wer derselbe

ist in dem all tugend begrif

fen ist


Steinau am

2.Mai 1796

Wilhelm

Grimm

Das Blatt wurde all die Jahre von den Nachfahren des Johann Nicolaus Buß aufbewahrt. Das komplette Stammbuch ist heute leider nicht mehr erhalten. Das Dokument wurde von der Familie herausgegeben und kann nun im Brüder-Grimm-Haus in Steinau besichtigt werden. +++

Das Dokument aus der Feder des 10-jährigen Wilhelm Grimm - Foto: Privat

Das Dokument aus der Feder des 10-jährigen Wilhelm Grimm - Foto: Privat