HANAU

"Als Wahrzeichen weltweit bekannt": Brüder-Grimm-Denkmal wird saniert

Oberbürgermeister Claus Kaminsky machte sich im Gespräch mit Restaurator Eberhard F. Gutberlet (rechts) sowie Glocken- und Kunstgießer Fritz Georg Rincker (links) ein Bild von den Sanierungsarbeiten am Brüder-Grimm-Denkmal. - Fotos: Stadt Hanau


Montag, 14.06.2021

HANAU - "Das Brüder-Grimm-Nationaldenkmal ist als Wahrzeichen Hanaus in der ganzen Welt bekannt. Jetzt soll es zum 125-jährigen Bestehen in diesem Jahr in neuem Glanz erscheinen." Mit diesen Worten hat sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky ein Bild von den aktuellen Restaurierungsarbeiten am stehenden Jacob und dem sitzenden Wilhelm Grimm gemacht. Martin Hoppe, Leiter des Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, kündigte für den Einweihungs-Gedenktag am 18. Oktober ein Kulturprogramm an.

Kaminsky ruft beim Marktplatz-Ortstermin "eines der eindrucksvollsten Bilder" nach dem verheerenden Bombenangriff auf Hanau am 19. März 1945 ins Gedächtnis: Die Gebäude drum herum waren zerstört, nur die Grimm Brüder aus Bronzeguss "waren wie eine Eins stehen geblieben".  Das habe die Menschen in Hanau seinerzeit durchaus aufrichten helfen in der Erkenntnis, dass das Leben weitergehen müsse.

Im Zeichen des Wiederaufbaus


Und aktuell sei diese Restaurierung nicht die einzige, die den Wiederaufbau in der Brüder-Grimm-Stadt nach Ende des Zweiten Weltkriegs symbolisiere. Direkt neben dem Rathaus werde auch das Neustädter Rathaus aufwendig saniert. Das gelte ebenso für die nahe Wallonisch-Niederländische Kirche, wobei sich die Stadt an den Kosten dafür beteilige.

Neun historische Bilder vom Grimm-Denkmal sind bald in einer kleinen Ausstellung um dasselbe zu sehen. Vorher muss die Restaurierung beendet sein. Das gilt zunächst für die Arbeiten an den beiden 1896 gegossenen Grimm-Figuren, dann wird in den nächsten Tagen auch das Gerüst abgebaut. Nach den Worten von Hoppe folgt anschließend der Denkmalsockel, den ein Steinmetzbetrieb säubert, reinigt und neu verfugt.

 

Restaurator Eberhard F. Gutberlet erläutert anhand der markierten Stellen, wo an beiden Bronzeguss-Statuen Sanierungsbedarf besteht.

Restaurator Eberhard F. Gutberlet erläutert anhand der markierten Stellen, wo an beiden Bronzeguss-Statuen Sanierungsbedarf besteht.

Die renommierte mittelhessische Glocken- und Kunstgießerei Rincker nimmt sich zusammen mit dem Frankfurter Restaurator Eberhard F. Gutberlet der Grimm-Statuen nach den Vorgaben des Denkmalschutzes an. Gutberlet betont, dass es darum gehe, die "gespeicherte Geschichte" der Denkmalsfiguren zu erhalten, deren Patina herauszuarbeiten und Spuren der jeweiligen Epoche beizubehalten – wie beispielsweise ein später geschlossenes Einschussloch aus dem Zweiten Weltkrieg. Entscheidend sei, dass die Gesichter von Jacob und Wilhelm Grimm wieder gut erkennbar sein müssten, weshalb auch der Taubenkot vorsichtig zu beseitigen sei.

Diese Reinigungsarbeiten obliegen dem Ziseleur Hendrik Herrmann und Ann-Christin Rincker, die vor kurzem ihre Ausbildung als Gießerei-Mechanikerin abgeschlossen hat. – Sie führt die Tradition des seit 1590 bestehenden Familienunternehmens fort und begleitet ihren Vater Fritz Georg in Hanau. – Beide haben das Bronzeguss-Denkmal Stück für Stück von oben nach unten mit Bronze-Drahtbürste und Neutralseifen-Wasser gesäubert.

Rund 30.000 Euro kostet die Restaurierung von Denkmal und Sockel. Jeweils ein Drittel übernehmen die Stiftung der Sparkasse Hanau, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Brüder-Grimm-Stadt Hanau. (pm) +++

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